Forderungen

© Karen Robinson

Gemäss den Guiding Principles on Business and Human Rights der Vereinten Nationen tragen Unternehmen die Verantwortung, die Einhaltung der Menschenrechte und Umweltstandards über ihre ganze Zulieferkette hinweg sicherzustellen. Zwar ist es an erster Stelle die Pflicht der Staaten, die nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, sowie die Menschenrechte und Umweltstandards selbst zu erfüllen. Unternehmen kommt aber unabhängig vom Verhalten der Regierungen eine Verantwortung zu und sie müssen sich für die Abschaffung von Kinderarbeit, Sklaverei und für das Recht auf sichere Arbeitsbedingungen, einen angemessenen Lebensstandard, Bildung und soziale Sicherheit einsetzen. Gerade in Konfliktregionen, wo beispielsweise die rechtlichen Strukturen schwach sind und in denen die Staaten oft ihren Menschenrechtsverpflichtungen nicht nachkommen, dürfen Unternehmen die fehlende Umsetzung nicht als eine Einladung sehen, dasselbe zu tun.

Public Eye fordert deshalb

 vom Schweizer Staat

  • Rechtlich verbindliche Massnahmen, welche sicherstellen, dass Schweizer Kakao- und Schokoladefirmen die Menschenrechte und Umwelt auch im Ausland respektieren.
  • Zusammenarbeit mit Produktionsländern zur Verbesserungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen der kakaoanbauenden Familien, in der Bekämpfung von Kinderarbeit, Zwangsarbeit sowie Abholzung sowie in der Eliminierung von Korruption.

von Schweizer Firmen

  • Transparenz in der Beschaffungskette zur Rückverfolgbarkeit aller verarbeiteten Kakaorohstoffe
  • Durchführung von Risikoanalysen zu potenziellen und effektiven Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen in der gesamten Beschaffungskette
  • Bedürfnisabklärung der betroffenen Kakaoanbauenden Familien
  • Umfassende strategische und finanzielle Investitionen in den Ausbau von Massnahmen zur Reduzierung von Menschenrechtsverletzungen, insbesondere von Kinderarbeit
  • Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen auf den Kakaofarmen unter Berücksichtigung der lokalen sozialen und kulturellen Prämissen
  • Die Erarbeitung eines Modells für die Berechnung eines existenzsichernden Einkommens für die Kakaobäuerinnen und -bauern
  • Die Bezahlung von stabilen, kostendeckenden und gerechten Kakaopreisen, die zu einem existenzsichernden Einkommen führen
  • Vorfinanzierungen und Zugang der Betroffenen zu Krediten
  • Zugang der Kakaoanbauenden zu Marktinformationen
  • Die Förderung von diversifiziertem landwirtschaftlichem Anbau (inklusive Eigenversorgung)
  • Schulung und Weiterbildung in nachhaltigem Kakao-Anbau
  • Langfristige Vertragsbeziehungen
  • Interne Kontrolle, unabhängige Verifizierung, Erstellung und Umsetzung von Standards sowie das Ergreifen von korrektiven Massnahmen
  • Transparente und öffentlich zugängliche Auswertungen sowie Impact-Studien der ergriffenen Massnahmen
  • Öffentliche und transparente Kommunikation über die Tätigkeiten der Firma

Das wichtigste in Kürze Die dunkle Seite der Schokolade