Soziale und ökologische Probleme
15. Juni 2019
Kein existenzsicherndes Einkommen
Die meisten Kakaobäuerinnen und -bauern haben einen so geringen Anteil am Gewinn der Schokoladeproduktion, dass sie in absoluter Armut leben – das heisst, dass sie pro Person weniger als zwei Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Ihr Einkommen ist nicht nur viel zu gering, sondern infolge von Preisschwankungen auch unsicher. So können sie weder ihre Grundbedürfnisse decken, noch sich Erntehilfen leisten, weshalb oft Kinder für die Arbeit eingesetzt werden.
Der Preiszerfall von Kakao, steigende Lebenserhaltungskosten und fehlende Investitionen in die Plantagen führen zu einer konstanten Verschlechterung der Situation der Bauernfamilien. In der Elfenbeinküste, dem weltweit bedeutendsten Kakao produzierenden Land, müsste eine vom Kakaoanbau lebende Familie durchschnittlich vier Mal so viel verdienen, um auf die Armutsgrenze von zwei Dollar pro Person und Tag zu kommen. In Ghana wären es 2.5 mal soviel. Die Preise, die Bäuerinnen und Bauern für ihre Kakaobohnen bekommen, sind zentral im Hinblick auf die Sicherung ihrer Existenzgrundlage. Ein Kakaopreis, der den Familien ein existenzsicherndes Einkommen garantiert, ist für die meisten noch in weiter Ferne.