6000 Protestnoten: Unfrohe Osterbotschaft für Schweizer Schoggihersteller
31. März 2009
6000 Menschen in der Schweiz haben in den letzten Wochen die EvB-Petition "Nie wieder Schweizer Schoggi aus Kinderarbeit" unterschrieben und damit ein starkes Zeichen gesetzt. Sie wollen keine süssen Symbolträger ihres Landes mehr konsumieren, die unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Deshalb verlangen die Unterzeichnenden gemeinsam mit der Erklärung von Bern transparente Informationen zu den Produktionsbedingungen in den Kakao-Ursprungsländern und zu ihrem konkreten Engagement für deren Verbesserung.
Gerechte Arbeitsbedingungen im Süden hängen davon ab, ob die Schokoladeproduzenten im Norden ihre Corporate Social Responsibility (CSR) wahrnehmen. Offene Kommunikation, faire Preispolitik und ein angewandter Verhaltenskodex inklusive Monitoring und Controlling sind wichtige Instrumente dafür. Die EvB hat 18 Schweizer Firmen zu diesen Instrumenten befragt und nur eine aussagekräftige Antwort erhalten. Dafür bekommen die Schokoladeproduzenten heute dicke Post: Eine erste Sendung von unterschriebenen Petitionen ihrer Kundschaft, die sie auffordert, endlich die nötigen Schritte in Richtung gerechterer Schoggi zu unternehmen, ist unterwegs.
In der Zwischenzeit hat die EvB den Konsumentinnen und Konsumenten eine Alternative angeboten und 2200 handgeschöpfte, bio-zertifizierte und fair produzierte Osterhasen herstellen lassen. Die Nachfrage nach sauberer Schokolade ist immens: Nach nur sechs Wochen ist der letzte Hase verkauft.
Zudem gestaltet die EvB zusammen mit Max Havelaar bei der Ausstellung "100% Schokolade" im historischen Museum Luzern den Ausstellungsbereich zum Thema Fairtrade-Schoggi. Vernissage ist am 2. April. Und die Kampagne geht weiter: In sechs Schweizer Städten finden Anfang April Unterschriftssammelaktionen zur Schoggi-Kampagne statt.