Credit Suisse gegen Umwelt- und Sozialstandards bei der Weltbank
6. April 2004
Die Untersuchung des bisherigen Engagements der Weltbank beim Bergbau sowie der Öl- und Gasförderung kam zum Schluss, dass diese Projekte selten je einen Beitrag zur Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern leisten. Staaten, welche stark von Rohstoffexport abhängen, würden korrupter, ärmer und weniger demokratisch. Der Schlussbericht der EIR, der gegenwärtig in der Weltbank diskutiert wird, empfiehlt deshalb, dass die Weltbank nur noch dann Rohstoff-Förderung finanziert, wenn die betroffene Bevölkerung damit einverstanden ist und sichergestellt ist, dass die Einnahmen für die Armutsbekämpfung verwendet werden.
Die Banken, welche nun gemeinsam mit der Credit Suisse gegen die EIR-Empfehlungen agieren, haben erst im vergangenen Jahr die sogenannten «Equator Principles» unterzeichnet. Damit verpflichten sie sich, ihre Projektfinanzierungen nach dem Vorbild der Weltbank-Gruppe auf Umwelt- und Sozialverträglichkeit zu prüfen. Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen begrüssten die Unterzeichnung der Equator Principles. «Wir sind schockiert, dass sich eine der ersten gemeinsamen Aktionen dieser Banken nun ausgerechnet gegen mehr ökologische Nachhaltigkeit und die Respektierung der Menschenrechte richtet», sagt Andreas Missbach von der Erklärung von Bern.
Weitere Informationen:
- Andreas Missbach, Erklärung von Bern, Fachbereich Banken und Finanzplatz Schweiz, 01 277 70 07