Durchsichtiges Greenwashing: Syngentas «Good Growth Plan» ist eine Mogelpackung
Zürich, 18. September 2014
Der «Good Growth Plan» vom Basler Agrochemie-Konzern Syngenta, ein Sechspunkteprogramm für verantwortungsvolles Wachstum, wird selbst bei vollumfänglicher Zielerreichung keine nachhaltigen, für Mensch und Umwelt „guten“ Geschäftspraktiken hervorbringen. Dies liegt primär an den ungenügenden Zielen und Massnahmen, die menschenrechtliche Sorgfaltspflichten schlicht ignorieren. Grundsatzfragen bezüglich des Produktsortiments und der Unternehmenspolitik werden systematisch ausgeklammert. Entsprechend findet auch der politisch und zivilgesellschaftlich breit abgestützte Weltagrarbericht mit dem darin geforderten Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft in Syngentas pseudo-grünem Meta-CSR-Manifest keine Erwähnung.
Konkret kritisiert die EvB in ihrer 20seitigen Analyse, dass durch die manipulative Selektion der Schlüsselindikatoren längst nachgewiesene Negativeffekte der aktuellen Firmenpolitik bewusst ausser Acht gelassen werden. Ob in Entwicklungsländern weiterhin hochgiftige Pestizide an Bäuerinnen und Bauern verkauft werden, die sich nicht sachgerecht schützen können oder ob Grundwasser mit Pestiziden verunreinigt wird, interessiert Syngentas PR- und CSR-Experten offenbar genauso wenig wie die Frage, ob ihre kleinbäuerlichen Kunden genug Einkommen für ein menschenwürdiges Leben generieren können. Jedenfalls finden solche Nebensächlichkeiten in Syngentas selektiver, geschäftszweckdienlicher Definition von Verantwortung und Nachhaltigkeit keinen Platz.
Weitere Informationen bei François Meienberg, Agrochemie-Experte der EvB, Tel. 044 277 70 04, food@evb.ch