Entschädigung der Rana Plaza-Opfer: Modefirmen müssen endlich zahlen!
24. Februar 2014
Am 24. April 2014 jährt sich erstmals der Einsturz des Rana Plaza-Fabrikkomplexes, der 1138 Menschenleben und über 2000 Verletzte forderte. Überlebende und Opferfamilien warten bis heute vergeblich auf Entschädigungszahlungen. Mindestens 40 Millionen Dollar sind nötig, um alle Verletzten und Angehörigen der Opfer für Einkommensverluste und medizinische Kosten finanziell zu entschädigen. Richtlinien und Umsetzung des wegweisenden „Rana Plaza Arrangement“ wurden unter Aufsicht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) von einigen Textilunternehmen, Regierungsvertretern Bangladeschs, lokalen und internationalen Gewerkschaften sowie der Clean Clothes Campaign gemeinsam erarbeitet.
Der Rana Plaza-Kollaps ist symptomatisch für ein branchenweites Problem, das nur durch gemeinsame Anstrengungen des gesamten Textilsektors gelöst werden kann. Wegen des hohen Symbolcharakters des Übereinkommens sollten deshalb auch all jene Firmen, die nicht (mehr) im Rana Plaza produzieren liessen, einen Beitrag zur Entschädigung der Opfer leisten. Den Anfang machten bereits El Corte Ingles, Mascot, Mango, Inditex und Loblaw die allesamt Rana Plaza-Lieferanten hatten.
Die in der Schweiz von der EvB koordinierte Clean Clothes Campaign begrüsst diese ersten Beiträge, die gemeinsam mit der Unterstützung der Deutschen Regierung den Start des Entschädigungsprozess ermöglichen. Auch die anderen Modefirmen müssen nun endlich zeigen, dass sie Verantwortung für die Menschen in ihren Zulieferbetrieben übernehmen. Wobei die Höhe des einzelnen Firmenbeitrags in etwa die Intensität der Geschäftsbeziehung zu Rana Plaza und zu Bangladesch generell widerspiegeln sollte.
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Oliver Classen, EvB-Mediensprecher, 044 277 70 06, medien[at]evb.ch