Faszination China
9. November 2005
Die rasant wachsende, chinesische Wirtschaft bietet auch der Schweizer Wirtschaft Aussicht auf neue Märkte und gewinnbringende Handelsbeziehungen. So verwundert es nicht, dass das Aussenwirtschaftsforum 05 zum Thema „Faszination China“ durchgeführt wird. Gewicht erhält das Forum, das von Business Network Switzerland (osec) durchgeführt wird, durch die Präsenz und die Referate von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und Bundesrat Joseph Deiss.
Die Erklärung von Bern (EvB), die Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft (GSTF) und die Stiftung für Konsumentenschutz haben die beiden Bundesräte aufgefordert, an der Tagung den Fokus auf eine weniger faszinierende Seite der chinesischen Wirtschaft zu legen: Nach wie vor unterdrückt das chinesische Regime die fundamentalen Menschenrechte, die chinesische Wirtschaft hat mit gravierenden sozialen, ökologischen und ethischen Problemen zu kämpfen. Die Durchsetzung von minimalen gesetzlichen Vorgaben und Standards ist noch immer in zahlreichen Betrieben nicht gelungen. Arbeitszeiten werden massiv überschritten, die Minimallöhne unterschritten. Unabhängige Gewerkschaften und Betriebsräte sind nach wie vor verboten.
Die ausbeuterischen und unhaltbaren Zustände sind auch im Westen und in der Schweiz bekannt. Unternehmen, welche Geschäftsbeziehungen mit chinesischen Partnern aufnehmen, tragen eine Verantwortung und müssen auf angemessene Arbeits- und Lohnbedingungen pochen. Die drei Organisationen erwarten deshalb, dass morgen auch diese Themen zur Sprache kommen.