Kinder- und Jugendbuchpreis schlägt Brücke zwischen den Kulturen
28. November 2001
Am 29. November 2001 wird im Schweizerischen Jugendbuchinstitut zum 15. Mal Die Blaue Brillenschlange verliehen für ein besonders hervorragendes Kinder- und Jugendbuch zu den Themen fremde Kulturen und Rassismus. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesamtes für Kultur wird der Preis dieses Jahr einem Buch aus der Kinder- und Jugendbuchreihe Baobab verliehen, welche neuerdings beim Atlantis-Verlag Pro Juventute erscheint.
Beim diesjährigen Preisträger handelt es sich um den 36-jährigen Iraner Mohammad Reza Bayrami, welcher in Teheran lebt. Das preisgekrönte Buch 'Djalal reitet um sein Leben' erzählt die Geschichte eines Jungen aus dem Sabalan-Gebirge, eine wenig bekannte Berglandschaft im iranischen Aserbaidschan. Die Erzählung gibt Einblick in den Alltag der Bewohner dieser kargen Gegend und schildert einfühlsam Djalals Umgang mit dem Tod seines Vaters. Die Jury der Blauen Brillenschlange schreibt in ihrer Urteilsbegründung: "Mohammad Reza Bayramis Erzählung besticht durch die Einfachheit, mit der dramatische, poetische und alltägliche Momente miteinander verwoben werden. Eindrücklich widerspiegelt dabei die Sprache die Kargheit und Stille der winterlichen Berglandschaft. Mit den sparsam angewandten, aber treffenden Worten gelingt es dem Autor, eindringliche Bilder und Stimmungen zu erzeugen. Sowohl die Berglandschaft als auch deren Menschen werden sicht-, hör- und spürbar."
Der Kinder- und Jugendbuchpreis die Blaue Brillenschlange wird seit 1985 verliehen. Er ist mit Fr. 4000.- dotiert (Fr. 3000.- für Autorschaft, Fr. 1000.- für die Übersetzung). Der Preis geht an ein herausragendes Bilder-, Kinder- oder Jugendbuch, das in besonderer Weise zu einem vorurteilsfreien Bild von Menschen aus fremden Kulturen beiträgt und Kindern und Jugendlichen eine unbekannte Welt erschliesst. An der Preisverleihung im Schweizerischen Jugendbuchinstitut in Zürich werden der Autor sowie die Übersetzerin Jutta Himmelreich anwesend sein. Der Publizist Charles Linsmayer wird die Laudatio halten.