Prêt-à-Partager: Ein Blick hinter die Kulissen
28. September 2004
Trendige, günstige Kleider, gerade richtig für eine Modesaison: Das kommt an in unseren Breitengraden. Und fördert den weltweiten Trend, die Kleider unter skandalösen Arbeitsbedingungen und zu Hungerlöhnen herstellen zu lassen. Das soeben erschienene Magazin „Prêt-à-Partager – Erste Marktanalyse zum öko-sozialen Engagement in der Modebranche“ der SKS und der EvB richtet die Scheinwerfer auf diese wenig glamouröse Seite der globalen Textilindustrie. Denn die Zeche zahlen die Arbeiterinnen und Arbeiter in Asien, Südamerika oder Afrika. In einer Fabrik in Thailand schluckten sie Amphetamine, um die 105-Stunden-Woche durchzustehen und am Fliessband Kleider für Nike, Levi’s, Adidas oder Reebok zu nähen. Im Magazin wird aufgezeigt, nach welchem gnadenlosen Strickmuster die Textilindustrie heute funktioniert und wie Gegensteuer gegeben werden kann. „Prêt-à-Partager“ - Bereit zum Teilen – lautet die Devise für einen neuen Trend, der nicht bloss die Vorgaben der Prêt-à-porter-Mode aus Paris und Mailand, sondern auch die Arbeitsrechte in China und Indien respektiert.
Welche Kleidermarken, Kaufhäuser und Versandhäuser achten auf einen Sozialstandard und Ökolabels? Wer kontrolliert dies auch? Im Magazin ist eine Marktanalyse enthalten, welche erste, allerdings noch bescheidene positive Ansätze aufzeigt. Damit erhalten die Konsumierenden einen Überblick zum sozialen und ökologischen Verhalten im Schweizer Modemarkt. Wissen und Tipps zum Kleiderkauf, ein Blick auf die Schweizer Modebranche und Trendlabels oder ein Porträt der Schweizer Designerin Ruth Grüninger sind im Magazin ebenfalls enthalten. Sie bieten unterhaltsame Einblicke in eine Branche, welche darauf angewiesen ist, dass auch die Konsumentinnen und Konsumenten den Trend „Prêt-à-Partager“ mitmachen!