«Public Eye on Davos» – Publikumsliebling unter den Davoser Foren
24. Januar 2004
In unmittelbarer Nähe zum Stelldichein der Konzernbosse am WEF standen am „Public Eye“ die transnationalen Unternehmen im Zentrum der Kritik. Die Diskussionen drehten sich um konkrete Fälle von Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung und Machtmissbrauch durch transnationale Konzerne. Obwohl einige Firmenchefs für kontroverse Debatten eingeladen wurden, blieben sie den Diskussionen fern. „Fehlende Gesprächsbereitschaft und Leugnen von Konflikten ist kein besonders partnerschaftliches Verhalten“, betont Matthias Herfeldt von der Erklärung von Bern in Anspielung auf das diesjährige Motto des WEF.
Ein Thema zog sich durch verschiedene Veranstaltungen der „Public Eye on Davos“ Konferenz: Die Notwendigkeit von internationalen Rechtsnormen für die Aktivitäten multinationaler Konzerne: Miriam Behrens von Pro Natura fordert: „Die Regierungen müssen nun endlich verbindliche Regeln auf nationaler und internationaler Ebene erlassen, zum Schutz von Umwelt und Menschenrechten“. „Freiwillige Vereinbarungen und Selbstverpflichtungen reichen nicht aus. Da könnte man gerade so gut die Verkehrsregeln abschaffen, wenn alle versprechen sich daran zu halten,“ sagt Andreas Missbach von der Erklärung von Bern.
Während der vergangenen drei Tage haben Frauen und Männer aus Australien, Bangladesh, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Holland, Indonesien, Italien, Kanada, Malaysia, Österreich, Pakistan, Simbabwe, Südafrika, USA, und der Schweiz über die Schattenseiten der Globalisierung und die gesellschaftliche Verantwortung der Konzerne diskutiert. Zwischen 500 und 1000 Tausend BesucherInnen aus Davos, der übrigen Schweiz und europäische Gäste folgten den spannenden Diskussionen.
Weitere Informationen:
Andreas Missbach, Erklärung von Bern: 079 339 37 01
Miriam Behrens, Pro Natura: 079 216 02 06
Matthias Herfeldt, Erklärung von Bern: 079 478 91 94