Roche und die Royal Bank of Canada: Würdige Public-Eye-Preisträger
27. Januar 2010
Am elften Public Eye in Davos haben Greenpeace Schweiz und die EvB zwei Unternehmen und eine Institution „ausgezeichnet“, deren verantwortungsloser Umgang mit Menschen und Umwelt die Schattenseiten eines von Profitdenken getriebenen, ungezügelten Ultraliberalismus zeigt. „Die andauernde Finanzkrise hat die Systemfehler des Kapitalismus, wie wir ihn kannten, schonungslos offen gelegt und dadurch erst wirklich therapierbar gemacht“, stellte Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz per Videobotschaft – statt wie geplant vor Ort – fest. Der Vordenker rechtlich verbindlicher Regeln für transnationale Konzerne warnte aber zugleich davor, dass „die Marktfundamentalisten bereits wieder Morgenluft wittern“ und versuchen, „die zu neuem Selbstbewusstsein erwachte Politik erneut zu schwächen“.
Die Royal Bank of Canada gewinnt den diesjährigen „Global Award“. Am Pranger steht das umsatzstärkste Unternehmen Kanadas wegen seiner Rolle als weltweit führender Financier der Ölsandkonzerne. Diese fördern in der Provinz Alberta auf einer Fläche grösser als die Schweiz und Österreich zusammen das dreckigste Rohöl der Welt. In seiner Laudatio berichtet Brant Olson vom kalifornischen Rainforest Action Network von „einer der grössten Umweltsünden des 21. Jahrhunderts“ und fordert deren Hauptgeldgeber zur „endgültigen Abkehr von dieser mittelalterlichen Klimakiller-Industrie“ auf.