Saatgut-Report zeigt rechtliche Rahmenbedingungen und wachsenden Widerstand gegen Privatisierung
2. Mai 2014
Die Vielfalt unserer Nutzpflanzen ist die Basis unserer Ernährungssicherheit. Doch wie steht es um diese lebensnotwendige Diversität? Heute ist im Grosshandel wie im Hobbybereich hybrides Saatgut die Norm. Diese Sorten entstehen zwar aus Kreuzungen, können aber nicht selber weitervermehrt werden und sind meist durch geistige Eigentumsrechte geschützt, müssen also jedes Jahr neu gekauft werden. Und zwar bei immer weniger Firmen die einen immer grösseren Teil des globalen Saatgutmarkts kontrollieren – und damit letztlich unserer Ernährung. Die (inter)nationale Politik unterstützt diese Oligopol-Bildung, denn die Lobby von Syngenta & Co ist stark.
Vor diesem Hintergrund haben die rechtlichen Auseinandersetzungen um Saatgut in den letzten Monaten stetig an Dynamik gewonnen. So wurde auf EU-Ebene im Januar die umkämpfte Saatgut-Verordnung zurückgewiesen. Im Februar reichten über 30 NGOs aus ganz Europa einen Einspruch gegen ein Paprika-Patent von Syngenta ein. Und in 10 Tagen wird in Genf über die dringend notwendige Revision des FAO-Saatgutvertrags verhandelt.
Über diese juristischen Konflikte und deren politische Grundlagen wird in der neuen Dokumentation profund und bilderreich berichtet. Und damit die existentielle Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Trendwende gezeigt. Der Schlüssel dafür liegt in einer Züchtung, die sich vom Primat der kurzfristigen Ertragssteigerung verabschiedet und endlich ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Landwirtschaft leistet.
Hier können Sie die Dokumentation als PDF downloaden.