Scheitern der WTO in Cancún: Ein Erfolg für Entwicklung und Umwelt
15. September 2003
"Lieber gar kein Abkommen als ein schlechtes Abkommen, das die Bedürfnisse der ärmsten Bevölkerungsschichten nicht berücksichtigt", kommentiert Michel Egger von der Arbeitsgemeinschaft der Hilfswerke. "Die Entwicklungsländer sind in der WTO zu einer ernst zu nehmenden Kraft geworden. Ihr Nein ist auch ein Sieg für die Zivilgesellschaft", meint Marianne Hochuli von der Erklärung von Bern. Auf besonders heftigen Widerstand stiessen die neuen Themen Investitionen, Wettbewerb, Handelserleichterung und Transparenz im öffentlichen Beschaffungswesen. "Die Industrienationen müssen lernen, dass nicht nur die Interessen der Konzerne zählen. Die Umwelt und gesellschaftliche Anliegen müssen genauso respektiert werden", sagt Miriam Behrens von Pro Natura.
In Cancún wurde eine Chance verpasst. Jetzt steckt die WTO in einer tiefen Krise, so die Bilanz der in Cancún anwesenden Schweizer Umwelt- und Entwicklungsorganisationen. Die Arbeit der WTO muss nun auf eine demokratischere und transparentere Basis gestellt werden. Jetzt kann eine wahrhaft nachhaltige Wirtschaft im Interesse aller und mit Respekt fuer die Umwelt entwickelt werden.