Syngenta hat keine Kontrolle über ihr Gentech-Saatgut
23. März 2005
Der erneute Unfall mit einer nicht für den Anbau zugelassenen genmanipulierten Pflanzensorte (nach dem Skandal mit nicht zugelassenem Starlink-Mais, ebenfalls in den USA), zeigt dass ein System lückenloser Rückverfolgbarkeit international etabliert werden muss. Es ist nicht länger zu dulden, dass die USA und andere Gentech-Anbauländer wie Argentinien, Kanada und Australien solche Anstrengungen in internationalen Gremien (Codex Alimentarius, Biosafety Protocol) systematisch hintertreiben und Ländern, die solche vorsorgliche Sicherheitssysteme einrichten (z.B. die EU, die Schweiz), mit einer WTO-Klage drohen.
Natürlich ist volle Transparenz auch von der für solche Unfälle verantwortlichen Agro-Industrie zu fordern. Gemäss Nature hat es Syngenta aber abglehnt, die Länder zu nennen, in welche das nicht zugelassene Gentech-Saatgut verkauft wurde.
Die Erklärung von Bern und Greenpeace sind über diese Geheimniskrämerei empört und fordern Syngenta auf, ihre Kommunikationsstrategie zu ändern. Es ist Syngenta's Pflicht, die Liste der betroffenen Länder öffentlich zu kommunizieren. Nur auf diese Weise können allfällig notwendige Massnahmen eingeleitet werden. Es liegt an den Behörden zu entscheiden, ob sie Massnahmen ergeifen wollen oder nicht – aber Syngenta muss dafür alle notwendigen Informationen liefern. Wer einen Fehler begeht, soll danach wenigstens kooperativ handeln. Die Kosten für die fahrlässige Freisetzung der Gentech Maissorte sind von Syngenta zu übernehmen.
Weitere Auskünfte: Francois Meienberg, Erklärung von Bern, 076 404 21 73 Bruno Heinzer, Greenpeace, 079 400 88 31