Syngenta treibt die Forschung an süchtigen Pflanzen voran
14. Dezember 2001
Auf den Feldern der Syngenta-Forschungsstation Jealott's Hill in Berkshire in England wurde auf einem Gebiet von 5m x 13m von September bis Dezember Versuche mit Gentech-Raps der Traitor- oder GURTs-Technologie (Genetic Use Restriction Trechnology) durchgeführt. Mit den Versuchen wollte man unter Feldbedingungen die Effizienz des „Schalters“ testen, der später Eigenschaften der Pflanze ein- oder ausschaltet. Ähnliche Versuche wurden 1999 und 2000 bereits mit Tabak und Kartoffeln durchgeführt. Die Erklärung von Bern kritisiert, dass Syngenta die Feldversuche, trotz gegenteiligen Empfehlungen der Mitgliedstaaten der Biodiversitätskonvention, weiterführte. Diese gaben im Mai 2000 die Empfehlung ab, aufgrund fehlender Daten, die für eine Risikoabschätzung der Technologie notwendig wären, das Vorsorgeprinzip zu beachten und keine Feldversuche durchzuführen.
Auch die Eidgenössische Fachkommission für biologische Sicherheit (EFBS) und die Ethikkommission für die Gentechnik im ausserhumanen Bereich (EKAH) befürworten eine fachübergreifende, vertiefte Beurteilung der Technologie. Die erwähnten Organisationen rufen Syngenta in einem offenen Brief auf, von weiteren Feldversuchen in diesem Bereich abzusehen und keine Technologien zu entwickeln, welche die Fruchtbarkeit oder die Resistenz gegen Krankheiten von externen Chemikalien abhängig machen.
Im Oktober 2000 publizierten die im Brief unterschreibenden Organsiationen einen Bericht "Süchtige Pflanzen - abhängige Bauern", der ebenfalls auf der Website abrufbar ist.