Triumph: Für den Körper, für die Sinne, aber gegen Menschenrechte
28. November 2008
Dass Menschen- und Arbeitsrechte in Thailand unter die Räder geraten, verwundert nicht, wenn man sich das aktuelle politische Klima vor Augen hält. Das als Kündigungsgrund angeführte T-Shirt von Kotshadej verwies auf das Recht, sich nicht zu erheben, wenn die Landeshymne gespielt wird, sowie auf das Gesetz zur Majestätsbeleidigung, das oftmals zur Unterdrückung der politischen Opposition missbraucht wird. Laut Triumph International schädigte der TV-Auftritt den Ruf des Unternehmens, womit die Entlassung der Gewerkschaftspräsidentin gerechtfertigt sei. Mit der Entlassung gegen die Gewerkschaftspräsidentin und dem Ausgang des arbeitsrechtlichen Prozesses wird Jitra Kotshadej das fundamentale Recht auf freie Meinungsäusserung verweigert.
Der Verhaltenskodex von Triumph International und seinen Tochterfirmen unterstreicht die Bedeutung der Menschenrechte wie sie die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ formuliert. Artikel 19 dieser UNO-Erklärung aber garantiert: „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäusserung. Dieses Recht schliesst die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“ Triumphs interner Verhaltenskodex verlangt zudem explizit den Schutz der Vereinigungsfreiheit und verbietet jegliche Diskriminierung von Gewerkschaftsmitgliedern.
Die Erklärung von Bern/Clean Clothes Campaign ist nach wie vor sehr besorgt über das Verhalten von Triumph International. Wenn Gerichtsverfahren gegen die Gewerkschaftsleitung genutzt werden, um Menschenrechte einzuschränken oder zu umgehen, hindert und entmutigt das Arbeitende, sich aktiv in Gewerkschaften einzubringen. Die Anfechtung solcher fragwürdiger Gerichtsentscheide ist für Fabrikarbeitende äusserst schwierig, da es ihnen dafür meist an Zeit- und Finanzressourcen fehlt. Jitra Kotshadej wird den gestern gefällten Arbeitsgerichtsentscheid dennoch anfechten.
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Die Clean Clothes Campaign (CCC) setzt sich für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der globalen Textilindustrie ein. Sie unterhält nationale Kampagnen in 13 europäischen Ländern und ein Netzwerk von 250 Organisationen weltweit. In der Schweiz wird die CCC-Arbeit von der Erklärung von Bern koordiniert und von 19 nationalen NGO mitgetragen.