UNIQLO bringt Federer zum Weinen
Zürich / Lausanne, 4. Juli 2018
2000 Näher/innen (Frauenanteil 80%) verloren ihre Arbeit, als die Auftraggeber überraschend ihre Bestellungen einstellten und die Fabrik Jaba Garmindo kurz darauf in die Insolvenz ging. Im Insolvenzverfahren wurden ihre Ansprüche auf Lohn- und Entschädigungszahlungen anerkannt, doch der Grossteil davon, nämlich 5,5 Millionen Dollar, ist noch offen. Zu den grossen Textilfirmen, die wie UNIQLO in dieser Fabrik produzieren liessen und folglich auch in der Verantwortung stehen, gehören s.Oliver, Gerry Weber und Jack Wolfskin.*
Die Arbeiterinnen von Jaba Garmindo haben in den letzten drei Jahren unermüdlich um ihre Rechte gekämpft. Der Anspruch auf Abfindungszahlungen bei Massenkündigungen wird in internationalen Arbeitsrechtsübereinkommen wie auch vom indonesischen Recht anerkannt. Von grossen multinationalen Firmen wird daher erwartet, dass sie mögliche negative Folgen eines Rückzugs von einer Fabrik vorab prüfen und abfedern. Im Falle vom Jaba Garmindo hat UNIQLO nicht einmal die anerkannten Gewerkschaften in der Fabrik über den geplanten Rückzug informiert.
In der offiziellen Begrüssung seines neuen Markenbotschafters betont der Gründer und CEO von UNIQLO, Tadashi Yanai, dass Federer und ihn das Ziel verbindet,
einen positiven Wandel in der Welt zu bewirken. Zusammen können wir der grössten Anzahl Menschen die höchste Lebensqualität bringen.
Dieser Absichtserklärung könnte und sollte Herr Yanai in Indonesien nun erste Taten folgen lassen. Roger Federer würde es ihm gewiss danken. Und die 2000 auf ihre Entschädigung wartenden Betroffenen erst recht.
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Oliver Classen, Mediensprecher, oliver.classen@publiceye.ch, 044 277 79 06
David Hachfeld, Textilexperte, david.hachfeld@publiceye.ch, 044 277 79 14
* Bisher hat nur eine Firma (Jack Wolfskin) einen kleinen Anteil zur ausstehenden Entschädigung von 5,5 Millionen Dollar beigetragen.