Fabrikbrand bei Ali Enterprises: Am dritten Jahrestag fordern die Familien der 254 Opfer immer noch Schadensersatz
11. September 2015
11. September 2015
Der Fabrikbrand ist das grösste Unglück in der Geschichte der pakistanischen Textilindustrie. Nach der Katastrophe hatte das Unternehmen mit seinen 3.200 Filialen in Deutschland, Österreich und Osteuropa ein Memorandum of Unterstanding (MoU) unterzeichnet, das KiK verbindlich zu einer ersten Zahlung von einer Mio. US-Dollar Soforthilfe an die Opfer und ihre Familien verpflichtete. Dieser ersten Vereinbarung kam KiK nach. Allerdings warten die Opfer auch nach drei Jahren immer noch auf die langfristigen Schadensersatzzahlungen, welche z.B. Behandlungskosten und Arbeitsausfall abdecken. KiK ist zudem dem Abkommen zufolge verpflichtet, 250.000 US-Dollar für eine bessere Durchsetzung der Arbeitssicherheitsnormen zu zahlen; auch diese Summe steht noch aus. Seit der Unterzeichnung des MoU am 21. Dezember 2012 hält das Unternehmen die Betroffenen immer wieder hin.
Rifit Bibi verlor ihren Ehemann Muhammad Asghar Khan und muss nun vier kleine Kinder alleine ernähren:
„Ich erhalte im Monat die bescheidene Summe von PKR 5.000 (etwa 47 Dollar) als Rente, die aber nicht ausreicht, um genug Lebensmittel für meine Kinder zu kaufen. Seit dem Tod meines Mannes führen wir ein erbärmliches Leben.“
Das Unglück schockiert umso mehr, als dass wenige Woche vor dem Brand ein Audit in der Fabrik durchgeführt wurde, und die Fabrik mit dem Arbeitssicherheitszertifikat SA8000 ausgezeichnet wurde. Die italienische Audit-Firma Rina sowie die zertifizierende Organisation Social Accountability International weisen jedoch jede Verantwortung von sich.Heute fordern die Familien der Opfer Genugtuung. Die Witwe von Muhammad Akmal, Shahida, wendet sich direkt am den CEO des deutschen Textildiscounters, Heinz Speet, und fordert die sofortige Entschädigung der Opfer.
Unterstützen Sie den Aufruf Shahida Akmals und unterschreiben Sie ihre Petition!