Konferenz der Kakaogiganten in Amsterdam
16. Juni 2014
Die Hartnäckigkeit des Voice- Netzwerkes*, das bei der ersten Weltkakaokonferenz 2012 in Abidjan das Mitspracherecht von NGOs und Bauernorganisationen verlangte, trägt heute, zwei Jahre später, Früchte. Denn für die zweite Weltkakaokonferenz – diesmal in Amsterdam – forderte die International Cocoa Organization (ICCO), Veranstalterin der Konferenz, das Voice-Netzwerk aktiv auf, an Diskussionsrunden teilzunehmen, Konferenzthemen vorzuschlagen, auf ICCO-Kosten Bauernvertretende einzuladen und Nebenveranstaltungen zu organisieren. Als neues Mitglied im Beirat der ICCO hat das Voice-Netzwerk zudem die Möglichkeit, die Länder- und Firmenberichte über den Fortschritt der Umsetzung der Global Cocoa Agenda zu kommentieren.
All dies blieb uns vor zwei Jahren in Abidjan mehrheitlich verwehrt und ist ein grosser Fortschritt.
Die Einflussnahme der wichtigsten Akteure in der Wertschöpfungskette von Kakao, nämlich die der Bauernfamilien und ihren Helferinnen und Helfern, ist jedoch noch immer äusserst gering. Inzwischen sind die Themen Kinderarbeit und existenzsichernde Einkommen zwar enttabuisiert, die erfolgreiche Bekämpfung beziehungsweise eine angemessene Bezahlung aber noch in weiter Ferne. Dies, obwohl die Probleme seit vielen Jahren bekannt sind und mächtige Firmen und Regierungen Geld und Möglichkeiten hätten, daran etwas zu ändern. Stattdessen treffen sich die Firmen im Kakaosektor regelmässig und zelebrieren ihre «Bemühungen» in der Öffentlichkeit.
Damit die Bauernorganisationen, Gewerkschaften und NGOs den Giganten in Amsterdam die Stirn bieten können, organisiert das Voice-Netzwerk im Vorfeld eine Veranstaltung, an der die verschiedenen Organisationen die gemeinsamen Forderungen und Vorschläge entwickeln werden.
* Voice (Voice of Organizations in Cocoa in Europe) ist ein von der EvB mitbegründetes europäisches Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften, das sich für einen nachhaltigen Wandel im Kakaosektor einsetzt.