Public Eye Awards
25. Februar 2016
Von 2001-2004 führte die Erklärung von Bern (heute Public Eye) eine Gegenkonferenz zum World Economic Forum (WEF) durch, das «Public Eye on Davos». NGO-Vertreterinnen und Wissenschaftler aus nördlichen und südlichen Ländern legten am «Open Forum» ihre Kritik an der einseitigen wirtschaftlichen Globalisierung und deren Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft dar. Diskutiert wurden auch alternative Ansätze einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Wirtschaft.
Ab 2005 suchte die «PublicEye On Davos»-Kampagne neue Wege, um das WEF und seine Teilnehmer herauszufordern. Mit der Verleihung der «Public Eye Awards», eines Negativ-Preises für «besonders üble Vergehen an Mensch und Umwelt», erreichte sie eine hohe Medienpräsenz. Die Public Eye Awards boten zivilgesellschaftlichen Organisationen eine Plattform, um die Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten sowie Umweltzerstörung und Korruption öffentlich und medienwirksam anzuprangern. Zudem setzten sie die «Gewinner» durch das Reputationsrisiko unter Druck, ihre Unternehmensverantwortung wahrzunehmen. Ab 2009 führte die Erklärung von Bern die Public Eye Awards gemeinsam mit Greenpeace Schweiz durch, und erreichte so ein noch breiteres Publikum.
2015 fanden die Public Eye Awards mit der Verleihung des Public Eye Lifetime Awards zum letzten Mal statt. An der Abschiedsveranstaltung waren die die Protestsatiriker The Yes Men zu Gast und sorgten mit ihrem „WEF-Requiem“ für einen würdigen Schlusspunkt. Mit der im April 2015 lancierten Konzernverantwortungsinitiative wird die Kernforderung nach rechtlich verbindliche Regeln für die weltweite Respektierung von Menschenrechten und Umwelt nun auf die politische Ebene verlegt.
Die wichtigsten Erfolge
Der Druck der Public Eye-Gegenkonferenz bewegte das WEF zu einer teilweisen Öffnung seiner Konferenzen und schuf Gegenöffentlichkeit zum geschlossenen Elitenzirkel des WEFs. Von 2005-2015 wurden im Rahmen der Public Eye Awards Schmähpreise vergeben, um auf die Schattenseiten der am WEF glorifizierten Globalisierung hinzuweisen. Mehr als 100 NGOs aus über 50 Ländern nominierten dabei Unternehmen für die Public Eye Awards. Über 500‘000 Stimmen aus der ganzen Welt kürten in den Online-Votings seit 2008 jene Unternehmen, welche während dem WEF den renommierten Schmähpreis des Publikums erhielten. Gewisse Unternehmen, die einen Public Eye Award erhalten haben oder dafür nominiert wurden, haben ihre Geschäftspraktiken zugunsten von Menschenrechten und Umwelt verändert. Auch Regierungen und Finanzinstitute reagierten teils mit positiven Veränderungen auf den Schmähpreis. Über 280‘000 Menschen aus der ganzen Welt stimmen 2014 online darüber ab, welches Unternehmen während dem WEF den renommierten Schmähpreis des Publikums erhalten soll. 2015 wurde der letzte Public Eye Award, der Public Eye Lifetime Award, an Chevron verliehen.
Was Sie tun können
Nach 10 Preisverleihungen und dem ultimativen «Public Eye Lifetime Awards» zogen wir Bilanz: Das Public Eye on Davos hat die Debatten um Unternehmensverantwortung mitgeprägt und ein kritisches Gegengewicht zum WEF geschaffen.
Nach dieser erfolgreichen Sensibilisierungs-Kampagne wollen wir nun verstärkt auf politischer Ebene Druck machen und Veränderungen hin zu mehr Unternehmensverantwortung bewirken: mit der Konzernverantwortungsinitiative setzen wir uns dafür ein, dass Schweizer Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt wahrnehmen müssen – auch im Ausland. Wir zählen auf Ihre Unterstützung und Ihre Stimme!
- Fordern Sie Ihre Lieblingsmarken zu Transparenz und zur Wahrnehmung ihrer Unternehmensverantwortung auf.
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- Mit Ihrem Engagement in einer Public Eye Regionalgruppe tragen Sie zur Verankerung unserer Themen in Ihrem lokalen Umfeld bei.
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