Freiwillige sammeln 183’661 Unterschriften in 14 Tagen

In kürzester Zeit haben über 10’000 Engagierte aus allen Landesteilen die Unterschriften für die neue Konzernverantwortungsinitiative gesammelt. Der Sammelrekord unterstreicht die grosse Unterstützung für die Initiative in der Bevölkerung.

Ein breites Komitee aus Politiker*innen aller Lager sowie Unternehmer*innen und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft lancierte am 7. Januar 2025 die neue Konzernverantwortungsinitiative. Diese verpflichtet Konzerne wie Glencore bei ihren Geschäften zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltbestimmungen.

Freiwillige hatten Mitte Januar über 1’000 Standaktionen organisiert, um die nötigen Unterschriften in kürzester Zeit zu sammeln. In nur 14 Tagen sind 183’661 Unterschriften zusammengekommen, die nun beglaubigt werden.

Der Mitte-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt, der Mitglied des Initiativkomitees ist, kommentiert: «Ich habe noch nie ein Anliegen erlebt, für das sich so viele Menschen in ihrer Freizeit einsetzen. Überall fanden in den letzten zwei Wochen Standaktionen statt – in den Städten und auf dem Land. Dass in nur 14 Tagen 183’661 Unterschriften gesammelt wurden, ist eine Sensation! Das zeigt eindeutig, wie gross die Unterstützung für die Konzernverantwortungsinitiative in der Bevölkerung ist.»

Schweiz bald einziges Land ohne Konzernverantwortung

2020 warnten die Gegner*innen im Abstimmungskampf um die erste Konzernverantwortungsinitiative, die Schweiz würde «weltweit einzigartige Haftungsregeln» einführen. Der Bundesrat versprach, «international abgestimmt» vorgehen zu wollen und «gleich lange Spiesse» für Unternehmen in der Schweiz und der EU anzustreben.

Doch obwohl seither verschiedene europäische Länder wie Deutschland und Norwegen Konzernverantwortungsgesetze einführten und im Frühling 2024 die Europäische Union eine Sorgfaltspflichtenrichtlinie verabschiedete, kommt die Diskussion hierzulande nicht voran.

Aktuelle Skandale zeigen Handlungsbedarf

Bis heute verletzen Konzerne mit Sitz in der Schweiz immer wieder Menschenrechte und grundlegende Umweltbestimmungen: Sei es eine Glencore-Mine in Peru, die einen ganzen Landstrich vergiftet, Goldraffinerien wie MKS Pamp, die problematisches Gold in die Schweiz importieren, der Genfer Metallhandelskonzern IXM, der in Namibia rund 300’000 Tonnen hochgiftige Abfälle zurücklässt oder gewisse Schokolade-Konzerne, die bis heute von Kinderarbeit profitieren.

Die neue Konzernverantwortungsinitiative wird solchen Geschäften einen Riegel schieben.

Weitere Informationen

Bilder von den Standaktionen
Initiativtext mit Kurzerläuterungen
Initiativkomitee
Beispiele von Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung