Goodbye X, hello Bluesky
Zürich, Lausanne, 5. Dezember 2024
Im Februar 2008 war Public Eye die erste Schweizer NGO, die einen Account auf dem damaligen Twitter eröffnete. Nun gehen wir auch wieder voran beim offiziellen und endgültigen Abschied von jener Informations- und Meinungsplattform, die sich seit der Übernahme durch Elon Musk mit rechtsextremen Fake News und hasserfüllter Propaganda in eine zunehmend irrelevante Dreckschleuder verwandelt hat.
Die Hauptgründe, weshalb sich Public Eye dem aktuellen “Xodus” anschliesst:
- Vor zwei Jahren liess X wegen Gewaltandrohung, Belästigung oder Desinformation gesperrte Konten wieder zu und verstösst seitdem systematisch gegen jede Mindestsorgfaltspflicht zur Unterbindung von “Hate Speech”.
- Musk unterstützt oder verbreitet regelmässig rechtsextreme, antisemitische und sexistische Botschaften, und auch der Algorithmus von X favorisiert Inhalte, die zur politischen Radikalisierung und Destabilisierung der Demokratie beitragen.
- Die Einführung kostenpflichtiger Zertifizierungen schafft zwei Klassen von Nutzer*innen, macht Seriosität und Sichtbarkeit käuflich und alimentiert einen Milliardär, dessen Äusserungen allen Werten widersprechen, für die Public Eye steht.
- Als Organisation, die sich für die Rechte aller Menschen einsetzt und Missbräuche regelmässig kritisiert, kann es sich Public Eye nicht leisten, länger auf X zu bleiben. Dies sollte neben NGOs auch für andere politische Akteure wie Parteien, Medien, Behörden und NGOs gelten, die diese Plattform und ihren Besitzer nicht länger durch ihre aktive Präsenz legitimieren dürfen.
Nach fast 16 Jahren und 12'000 Posts auf Twitter und später X ist es Zeit für Public Eye, dieses toxische Umfeld zu verlassen und sich mit voller kommunikativer Kraft alternativen Kanälen wie Bluesky oder LinkedIn zuzuwenden. Dorthin möchten wir auch möglichst viele unserer insgesamt knapp 17’000 X-Follower*innen mitnehmen, sowie neue dazugewinnen. Denn unsere Arbeit und Anliegen sind relevanter denn je, und brauchen deshalb weiter möglichst viel Sichtbarkeit und Reichweite. Aber auch die offene, konstruktive Diskussion in einem entsprechenden Umfeld.