Schweizer Agrarhändler und die Plünderungen durch Russland
Magazin Public Eye, 2024
Seit der Invasion der Ukraine kommt es in den besetzten Gebieten des Landes zu systematischen Getreideplünderungen durch die russische Besatzungsmacht. Gemäss humanitärem Völkerrecht sind solche Plünderungen ein Kriegsverbrechen. Ein Zuger Agrarhändler steht im Verdacht, im Oktober 2023 von einer russischen Firma Weizen aus der Ukraine gekauft zu haben. Nun zeigen Recherchen von Public Eye, dass es sich dabei wahrscheinlich nicht um einen Einzelfall handelt. Der Fall zeigt einmal mehr, dass der Schweizer Rohstoffhandelssektor ein erhebliches politisches Risiko darstellt.
Weiter in diesem Magazin:
- Doppelmoral: Die zweite grosse Untersuchung in diesem Magazin zeigt die Heuchlerei und das irreführende Marketing des Schweizer Lebensmittelriesen Nestlé auf. Die zwei führenden Marken für Nahrung für Babys und Kleinkinder, die der Nestlé-Konzern in einkommensarmen Ländern als gesund und wichtig für die Entwicklung von Kindern bewirbt, enthalten dort hohe Mengen an zugesetztem Zucker. In der Schweiz werden diese Produkte ohne Zuckerzusatz verkauft.
- Korruption in Ecuador: Am 1. März wurde der Genfer Rohstoffhändler in der Schweiz und den USA für schuldig befunden, ecuadorianische Beamte bestochen zu haben, um Erdöl unter Marktwert zu erwerben. Eine Anleitung zur Bestechung von ausländischen Beamten in 5 Schritten.
- Berner Justiz wischt Kolmars Vorwürfe vom Tisch: Das Regionalgericht Bern-Mittelland sprach die beiden Autorinnen und den Autor eines Berichts über den Handel mit geschmuggeltem Diesel aus Libyen vom Vorwurf der «üblen Nachrede oder gar Verleumdung» frei.