Gunvor in Ecuador Wie Gunvor das Amazonasgebiet geplündert hat

Ohne je eine einzige Ausschreibung gewonnen zu haben, wurde der Genfer Rohstoffhändler zu einem der wichtigsten Akteure im Geschäft mit Rohöl aus dem Amazonasbecken. Unterstützt von Schweizer Banken konnte Gunvor Ecuador davon überzeugen, hohe Schulden bei asiatischen Staatsunternehmen aufzunehmen. Um diese zu tilgen, muss das Land Raubbau an seinen natürlichen Ressourcen betreiben. Derweil leidet die lokale Bevölkerung schwer unter giftigen Abgasen und ölverseuchten Gewässern. Nun ermittelt die Justiz in den USA und in Ecuador gegen das Gunvor-Netzwerk wegen Bestechungszahlungen.

Das Licht zweier Flammen spiegelt sich in den Augen von Ana Lucía (Name geändert) und zeichnet die Kontur ihres Körpers auf die Holzwand ihres Zimmers. Das nächtliche Licht stammt von zwei Fackelrohren, die in etwa 30 Metern Höhe knistern wie ein Buschfeuer. Wir befinden uns im Dorf Pacayacu, im Osten von Ecuador. Die beiden Fackelrohre vor Ana Lucías Behausung verbrennen täglich bis zu 15'000 m3 überschüssiges Gas. Dabei entstehen giftige Abgase. die sich in einem Radius von bis zu 10 Kilometern ausbreiten, bei starkem Wind sogar noch weiter. Die Luft, die Pflanzen und die Gewässer der Region sind entsprechend belastet.

© Johis Alarcón/Panos
Vor dem Haus von Ana Lucía wird es nie wirklich Nacht. Wie die meisten Leute im Amazonasgebiet von Ecuador lebt sie in der Nähe eines der 447 Fackelrohre, die das überschüssige Gas aus der Erdölförderung abfackeln.

Wie die meisten Bewohner*innen der Amazonasregion lebt Ana Lucía auf dem Gebiet einer Ölkonzession: Block 57 wird von der staatlichen Ölgesellschaft Petroecuador betrieben. Seit zehn Jahren ist Ana Lucía hier zu Hause. 50 Meter vom Haus entfernt sieht man direkt auf die beiden Rohre, die Gas abfackeln. Dieses wird zusammen mit dem Rohöl aus dem benachbarten Bohrloch gefördert. Auch riesige, grün gestrichene Lagertanks sind im Sichtfeld.

Ana Lucía hält ihre zweijährige Tochter in den Armen. Plötzlich macht sie sich Sorgen, welche Folgen unser Besuch zu später Stunde haben könnte. Es ist paradox: «Mir ist es immer noch lieber, wenn sie die Mecheros [spanisch für Feuerzeuge] brennen lassen. Wenn sie wegen einer Panne nicht funktionieren, ist der Geruch so schrecklich, dass einem übel wird.»

© Johis Alarcón/Panos

Ecuadors Hinterhof

Kaum gestört durch den Umgebungslärm in dieser Aprilnacht, schläft Ana Lucías Tochter friedlich weiter. Es kamen schon einmal zwei Mitarbeitende einer ausländischen Nichtregierungsorganisation (NGO) vorbei: Sie nahmen Staubproben vom Dach und auch einige Haare ihrer beiden älteren Töchter mit. Bei der Analyse kam aber nichts Konkretes heraus: «Ich schätze, sie sind noch zu jung», sagt die Mutter fatalistisch.

Im Amazonasgebiet von Ecuador, das seit der Entdeckung des Rohöls anno 1967 von der Ölindustrie geprägt ist, brennen ganze 447 dieser «Mecheros». Noch jede Regierung hat versprochen, die Region aus der Armut zu befreien, indem die vielen Rohstoffe im Boden zu Geld gemacht werden. Statt materiellem Wohlstand erntete die Bevölkerung jedoch nur Krebsgeschwüre, Fehlgeburten und Geburtsfehler. In diesen Ölregionen lag die Krebsrate zwischen 2010 und 2016 gemäss dem spanischen Arzt Adolfo Maldonado bei 500 Fällen pro 100'000 Einwohner*innen – ein weltweiter Höchstwert.

«Wir gelten als Ecuadors Hinterhof», empört sich Donald Moncayo. Er ist 1973 geboren, mitten in der Boomphase des Erdöls. Seit 2003 organisiert er «Toxi-Tours». Bei seinen Führungen kann man verseuchte Standorte besichtigen, die früher von Texaco/Chevron genutzt wurden. Seit der «Verstaatlichung» der Rohstoff-Förderung hat sich nichts Grundlegendes geändert. Donald Moncayo kritisiert, dass die Regierung mit den Händlern gemeinsame Sache macht. Und dass die Gesundheitsbehörden beide Augen zudrücken. Seit 57 Jahren wird hier Rohöl gefördert, und keine einzige wissenschaftliche Begleitstudie wurde in Auftrag gegeben. «Ohne Studie kann man auch keine Kausalität nachweisen», sagt der Aktivist. Wir stehen beim Ölfeld Campo Drago, einem Symbol für den Übergang vom US-Giganten Texaco/Chevron zu Petroecuador um die Jahrtausendwende.

Die staatliche Erdölgesellschaft durchlöcherte die Vegetation, um ihre neuen Bohrtürme aufzubauen. Das Gelände erinnert an eine Mondlandschaft. Einsam knistert auch hier ein Fackelrohr, ohne Wächter oder Sicherheitsbarriere. 20 Meter davon entfernt kracht es bei jedem Schritt, wenn man über tote Insekten schreitet. Nähert man sich bis auf 10 Meter, ist die Hitze so stark wie in einem Backofen. Die Erde ist getränkt mit Rohöl, und das Wasser zeigt die typischen schillernden Farben der Ölverschmutzung. «So viel zur Spitzentechnologie, die man uns versprochen hat», sagt Donald Moncayo. Über seinem Kopf ziehen die Geier unbeirrt ihre Bahnen am Himmel. Die Raubvögel kreisen um das Fackelrohr und nutzen die heisse Luft, um an Höhe zu gewinnen.

Geldwäscherei im grossen Stil

Rund 3'000 Kilometer entfernt fand vor drei Jahren ein Gespräch statt, das grosse Auswirkungen auf die verschwiegene Welt des Handels mit Napo und Oriente haben sollte – den beiden Rohölsorten, die im Amazonasgebiet gewonnen werden. Beteiligt waren drei desillusionierte Mittelsmänner, von denen einer für den Genfer Rohstoffhändler Gunvor arbeitete, sowie ein diskreter FBI-Agent, der seit Monaten heimlich deren Gespräche belauschte.

Alarmiert durch den ecuadorianischen Investigativ-Journalisten Fernando Villavicencio, untersucht das US-Justizministerium (DOJ) seit 2012 ein massives Geldwäschereisystem, in das Petroecuador verwickelt ist. Im Laufe der neunjährigen Ermittlungen zog sich die Schlinge um den Mittelsmann Raymond K., der von 2009 bis 2019 für Gunvor tätig war, immer mehr zu.

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Bevor er für Gunvor tätig war, war Raymond K. ein Vertreter des OCP-Konsortiums von Ölgesellschaften, das die Pipeline durch Ecuador nach Kolumbien betreibt.

Am 18. Februar 2018 sitzt er am Tisch eines schicken Restaurants in Coral Gables, einem Vorort von Miami. Der 68-jährige Kanadier arbeitet seit über zwanzig Jahren auf den Ölfeldern des ecuadorianischen Amazonasgebiets. Durch eine US-Untersuchung unter Druck gesetzt, versucht er in diesem Februar, sich aus dem Schlamassel zu befreien. Zusammen mit seinen beiden Begleitern Antonio P. und Enrique C., zwei ecuadorianische Geschäftsmänner, die im gesetzten Alter noch ins Erdöl-Consulting gewechselt hatten, tüftelt er an geeigneten Strategien. Es ist die Rede von Bestechungszahlungen an ecuadorianische Beamt*innen, im Austausch für vorteilhafte Verträge.

Dieses Gespräch im Restaurant war ein Fehler. Monatelang vom US-amerikanischen FBI verfolgt und abgehört, liess sich Raymond K. zu einigen Vertraulichkeiten über die brennende Frage der Verantwortungskette bei Gunvor hinreissen. Laut der US-Justiz sagt er sinngemäss, dass bestimmte Führungskräfte von Gunvor «Kenntnis der Korruptionssysteme» gehabt hätten. Im Restaurant erinnert sich Raymond K. konkret an mehrere Gespräche mit hohen Kadern des Handelshauses: Diese waren «nicht sicher, ob sie wissen wollten», wie es um die Schmiergelder stand. Oder sie sahen darin schlicht kein Problem.

«Glaubt mir... Als ich [mit Gunvor-Managern] dort war, meinte [einer von ihnen]: What’s the big deal?»,

heisst es in Auszügen aus der Strafanzeige des Eastern District of New York vom 18. August 2020. Auf Deutsch: Warum ist das so wichtig?

Bei Gunvor brennen langsam die Sicherungen durch, und die drei Männer fühlen sich vom Rohstoffhändler im Stich gelassen. Raymond K. arbeitet seit 2019 nicht mehr für Gunvor. Am 18. November 2020 verpflichtete sich Gunvor öffentlich, auf den Einsatz von Vermittler*innen zu verzichten. Stand diese Ankündigung in Zusammenhang mit den Geschehnissen im Amazonasgebiet und in Miami? Gunvor war Ende 2019 von der Schweizer Justiz wegen Korruption in der Republik Kongo und Côte d’Ivoire verurteilt worden. Wusste der Konzern im November 2020 bereits von den Ermittlungen in den USA? Auf Nachfrage von Public Eye behauptet Gunvor, das Unternehmen habe sich von seinem Vermittler «aus Compliance-Gründen getrennt, bevor es über jegliche Untersuchung informiert wurde».

Am 6. April 2021 bekannte sich Raymond K. schuldig, von 2012 bis 2019 Provisionen in der Höhe von 70 Millionen US-Dollar gezahlt zu haben, davon über 22 Millionen an Bestechungsgeldern an drei ecuadorianische Beamte, um für Gunvor vorteilhafte Verträge zu erhalten. Es drohen ihm mehr als 20 Jahre Gefängnis. Aber diese Story ist nur ein Nebenschauplatz.

Die Reaktionen in Genf

«Jetzt geht es ihnen an den Kragen»

© Johis Alarcón/Panos

Vom internationalen Finanzsystem geächtet

Schauen wir zurück auf eine Geschichte misslungener Emanzipationsbestrebungen und verratener Versprechen. Im November 2006 wird Rafael Correa an die Spitze der ecuadorianischen Regierung gewählt. Es weht ein frischer Wind durch Lateinamerika: Verschiedene neu gewählte «bolivarische» Staatschefs versprechen, mit dem US-Imperialismus zu brechen und die natürlichen Ressourcen dem Würgegriff der US-Konzerne zu entziehen. Mit Anfang 40 ist Rafael Correa ein junger, aber glaubwürdiger Präsident: Als Wirtschafts- und Finanzminister hat er gerade dazu beigetragen, dem US-Unternehmen Occidental Petroleum Corporation (Oxy) die Konzession zu entziehen. Das Unternehmen verklagt Ecuador daraufhin wegen Vertragsbruchs.

© Rodrigo Buendia/AFP
Die Hände voller Erdöl, lancierte der damalige Präsident Rafael Correa im Jahr 2013 seine Kampagne «Die schmutzigen Hände von Chevron». Acht Jahre später haben nur die Namen geändert, die Verschmutzung ist geblieben.

An der Spitze des Landes und seiner «Bürgerrevolution» verspricht Correa auch, dass Chevron für alle Umweltschäden zahlen wird, die der Konzern seit den späten 1960er Jahren im ecuadorianischen Amazonasgebiet verursacht hat. Seine Kampagne «Chevrons schmutzige Hand» gibt Tausenden von ecuadorianischen Opfern der jahrzehntelangen, ungezügelten Ölförderung wieder Hoffnung. Die beiden gerichtlichen Auseinandersetzungen werden Jahre später zu demütigenden und kostspieligen Niederlagen für Ecuador führen: Das Land wird über eine Milliarde Dollar Schadenersatz an Oxy und Chevron zahlen müssen.

Ende 2008 setzt die Regierung Correa auch die Tilgung eines Teils der Staatsschulden aus, der als «illegitim» erklärt wird. Die Zivilgesellschaft applaudiert, aber Ecuador findet sich vom internationalen Finanzsystem geächtet. Das Land ist ruiniert, es muss neue Wirtschaftspartner finden, um seine wichtigste Quelle für harte Währungen wiederzubeleben.

Noch weiss es niemand, aber die wachsende Isolation wird Ecuador in die Arme von Gunvor und ihren Tochtergesellschaften treiben.

Strategische Bündnisse mit grossen Folgen

Mit Umarmungen und Händeschütteln besiegelt Ecuador am 27. Januar 2009 seinen Wechsel zum neuen Partner China. Die staatlichen Unternehmen Petrochina, Unipec, Sinochem und ihr thailändisches Pendant Petrothailand erklären sich bereit, das für die Ölförderung benötigte Kapital im Austausch für mehrjährige Lieferverträge für Rohöl vorzuschiessen. Rafael Correa hatte während seiner Wahlkampagne wiederholt den Ausverkauf der Heimat angeprangert. Das Abkommen bietet ihm die Möglichkeit, im Rahmen einer «strategischen Allianz» zwischen befreundeten Ländern das Gesicht zu wahren.

Aber das ist nur Schein. Laut der US-Strafanzeige hat Gunvor hinter den Kulissen agiert, um diesen Deal zustande zu bringen:

«Das Handelshaus half dabei, die Finanzierung von rund 5,4 Milliarden US-Dollar an erdölgesicherten Krediten bereitzustellen, die von staatlichen Unternehmen an Petroecuador gewährt wurden».

Und es waren Gunvor und ihre Tochterunternehmen, welche das Rohöl schliesslich erhielten, um es an Raffinerien in den USA oder Lateinamerika weiterzuverkaufen, wie Recherchen der US-Umweltorganisation Stand.earth zeigen.

Ecuador hat mehr als 20 Unternehmen die staatliche Konzession zur Förderung von Erdöl erteilt. Die Fördergebiete sind in 93 Blöcke aufgeteilt, 22 davon werden durch das Staatsunternehmen Petroecuador bewirtschaftet.

Solche Verträge, im Fachjargon als Vorfinanzierungsgeschäfte (erklärt im Public-Eye-Report «Trade Finance Demystified») bezeichnet, gehören zum Standardrepertoire der Schweizer Rohstoffhändler. Mit anderen Worten: Die grossen Handelskonzerne nutzen die von ihren Banken zur Verfügung gestellten Kreditlinien – und teils sogar ihre eigenen Mittel – um Kredite an staatliche Ölgesellschaften zu vergeben. Diese verpflichten sich, ihre Kredite mit zukünftigen Lieferungen von Rohöl oder raffinierten Produkten zurückzuzahlen. Die Zinsen sind für die Kreditnehmer meist unvorteilhaft, die Geldgeber hingegen machen damit glänzende Geschäfte. Für erdölproduzierende Länder bedeutet dies, dass sie ihre natürlichen Ressourcen über Jahre oder gar Jahrzehnte verpfänden.

Public Eye hat sich den Vertrag zwischen Petroecuador und Petrochina beschafft: Demnach soll das Darlehen in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar mit Rohöl zurückgezahlt werden, und zwar über 24 Monate und zu einem Zinssatz von 7,25%.

© Periodismo de investigación
Erster Vorfinanzierungsvertrag zwischen Petroecuador und Petrochina, 2009 unterzeichnet. Das Darlehen in Höhe von einer Mia. US-Dollar, zurückzahlbar über 24 Monate, hat einen Zinssatz von 7,25%. Quelle: Periodismo de investigación

Der Vertrag von 2011 liegt uns ebenfalls vor: Er sieht einen weiteren Kredit über 1 Milliarde mit Rückzahlung in Barrel vor, diesmal verteilt über 30 Monate zu 7,08 %. Solche Vereinbarungen wurden bis zu 16 Mal abgeschlossen.

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Wie man sich unentbehrlich macht

Doch am Ende sind es Rohstoffhandelsfirmen aus dem Umfeld von Gunvor, die sich grosse Teile der Erdölproduktion im ecuadorianischen Amazonasgebiet unter den Nagel reissen. In den fünfzehn Jahren nach der Wahl von Rafael Correa haben Castor Petroleum, Core Petroleum, Taurus Petroleum und Gunvor ein faktisches Monopol auf dem amazonischen Rohölmarkt. Doch Gunvor, damals noch führend bei den russischen Ölexporten, hat zu keinem Zeitpunkt eine Ausschreibung der staatlichen Petroecuador für Erdöl gewonnen. Das Unternehmen weiss sich offenbar auf anderem Wege zu helfen.

Aufschlussreiche Details deuten darauf hin, dass diese Händler eng zusammenarbeiten und darauf achten, sich nicht zu konkurrenzieren.

Die Firmenchefs kennen sich untereinander und gründen zusammen weitere Unternehmen, die sich grosse Teile des Exportmarkts in Ecuador aufteilen, oft mit der Hilfe derselben Anwält*innen. Und es gibt auch Manager, die ganz einfach von der einen Gesellschaft zur nächsten wechseln.

Taurus Petroleum wurde 2003 durch den US-Amerikaner Ben Pollner nach Genf geholt und war schon damals bekannt dafür, dass sie sich nach dem ersten Golfkrieg im Rahmen des UN-Programms «Öl für Lebensmittel» irakisches Rohöl im Wert von 4 Milliarden US-Dollar gesichert hatte. Ganz geräuschlos ging dieser Deal nicht über die Bühne: Eine Zeit lang verdächtigte die Volker-Kommission das Unternehmen, an einem umfangreichen System von Bestechungsgeldern zugunsten von Saddam Hussein beteiligt gewesen zu sein. In den 2000er Jahren orientierte sich der Händler nach Ecuador, wo er sich rasch als einer der führenden Exporteure von Rohöl in die Vereinigten Staaten etablierte, hauptsächlich unter dem Firmennamen Castor Group. Das Unternehmen hat Niederlassungen in Delaware, Genf und Panama.

Im Jahr 2009 schluckt Gunvor die Firma Castor samt Know-how, Schlüsselpersonal und Vermögenswerten. Bei Castor Petroleum treffen wir auf eine bekannte Figur: Vize-Präsident ist ein gewisser Raymond K., Gunvors Mittelsmann, der vom FBI verfolgt wird. Ab 2011 firmiert Castor Petroleum in Genf sogar unter dem Namen Gunvor AG. Während Gunvor in Ecuador zwischen 2009 und 2011 teils weiterhin unter dem Firmennamen Castor tätig ist.

Gunvor ist in Lateinamerika neu und konzentriert sich vorerst auf die Kontrolle über das hochstrategische Lagerterminal und eine Pipeline in Panama, ab Ende 2012 stockt Gunvor seine Kapazitäten sukzessive auf.  Die Anlage, die zuvor im Besitz von Castor Americas war, verfügt über Lager an beiden Enden des Panamakanals, die es ermöglichen, verschiedene Rohölsorten zu mischen und diese Produkte nach Lateinamerika und an beide Küsten der Vereinigten Staaten zu verschiffen, ohne Gebühren für die Durchfahrt des Kanals zu entrichten. Raymond K. gibt an, dass er damals teils in Panama und teils auf den Bahamas lebte, wo er bei einer Gunvor-Tochtergesellschaft angestellt war.

Der Kanadier ist aber auch in Ecuador zu Hause, wo er für das Pipeline-Konsortium OCP sowie für die Firma Occidental Petroleum Corporation gearbeitet hat, die Block 15 betrieb. Er ist für die Beziehungen zu den lokalen Gemeinschaften zuständig und somit ein Praktiker, aber auch ein Machtmensch. Als Präsident Rafael Correa den US-Konzern und Arbeitgeber von Raymond K. vor die Tür stellt, kommt der Geschäftsmann über die Hintertür wieder ins Geschäft, und zwar dank seinen guten Beziehungen zu Enrique C.

Dieser ist in Ecuador als «Ölzar» bekannt und sitzt in Miami mit Raymond K. am Tisch, während das FBI mithört. Gemeinsam tragen sie zur Etablierung eines Erdöl-Dreieckshandels zwischen öffentlichen asiatischen Unternehmen, Petroecuador und privaten Händlern bei. Daraus wird der grösste Korruptionsskandal in der Geschichte des Erdöls in Ecuador. Es ist sozusagen das ecuadorianische Pendant zur brasilianischen Anti-Korruptions-Operation «Lava Jato», wie der Investigativ-Journalist Fernando Villavicencio (Autor u.a. von «Ecuador Made in China») kommentiert.

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Der Fluch des Erdöls

Für Ecuador dreht sich die verhängnisvolle Schuldenspirale immer weiter. Während des «chinesischen» Jahrzehnts nimmt das Land rund 20 Milliarden US-Dollar an Krediten auf. Meistens erfolgt die Tilgung in Rohöl zu einem Zinssatz zwischen 6 und 8 %, oder gegen Infrastrukturarbeiten, die von chinesischen Konzernen durchgeführt werden. Nach der Umschuldung im Jahr 2009 schwillt die Auslandsverschuldung Ecuadors erneut an; im Jahr 2020 erreicht sie 64 Milliarden Dollar, das sind 68,9 % des Bruttoinlandprodukts. Ein knappes Drittel des Staatshaushalts wird für Rückzahlungen an die Gläubiger verwendet, das ist fast zweieinhalb Mal so viel, wie der Staat für die Gesundheit ausgibt.

Neue Kreditlinien werden oft genutzt, um alte zu tilgen oder um in neue Öl- und Bergbauinfrastruktur zu investieren. Ein Teufelskreis auf Kosten der Bevölkerung und der Umwelt. Der Staat investiert Milliarden in die Modernisierung der Raffinerie Esmeraldas und den Bau der Raffinerie Pacific. Das Ergebnis ist katastrophal: Esmeraldas funktioniert nicht, Pacific wurde schon gar nicht gebaut.

«Es ist die Tragödie dieses Landes: Wir sind gezwungen, Rohöl zu exportieren, um Erdölprodukte zu importieren»,

sagt Alberto Acosta, der erste Minister für Energie und Bergbau in der Regierung Rafael Correa. Die Geschichte des Öls in Ecuador ist ein Paradebeispiel für den Rohstoff-Fluch.

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Männer aus den lokalen Gemeinschaften reinigen im Auftrag der Regierung ein vergiftetes Wasserbecken aus der Zeit der Förderung durch Texaco/Chevron. Die Arbeiten dauern schon sieben Jahre.

Zwischen 2014 und 2020 wurden laut Analysen der US-Umweltorganisation Stand.earth 87% der ecuadorianischen Ölproduktion (d.h. mehr als 660 Millionen Barrel) zur Schuldentilgung verwendet. Dies liegt daran, dass der Ölboom den Boden leerpumpt, auf dem er gründet. Die Ölquellen in der Region Lago Agrío, die seit 1972 von Texaco/Chevron genutzt wurden, beginnen zu versiegen. Um Erdöl zu gewinnen, muss man immer tiefer graben und immer weiter in das Amazonasgebiet vordringen. Im Jahr 2013 wird ein Tabu gebrochen: Nachdem er sich zuvor dafür engagiert hatte, den Yasuni-Nationalpark zu schützen, erlaubt Rafael Correa dennoch den Vorstoss der Ölindustrie ins Herz des Amazonas.

Correa hatte zuvor gewollt, dass internationale Geldgeber Kompensationszahlungen von 3,6 Milliarden US-Dollar leisten, damit Ecuador das Öl im Boden lässt. Jedoch wurden gemäss Correa nur 13 Millionen an Spendenzahlungen sowie 116 Millionen an Zusagen erreicht. Deshalb kam es zum Tabubruch. Obwohl der Park 1989 von der Unesco zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Und obwohl dort nicht kontaktierte indigene Völker leben – also Völker, auf welche die nicht-indigene Mehrheitsgesellschaft erst kürzlich aufmerksam wurde, ohne dass ein wirklicher physischer Kontakt stattgefunden hat.

Für den Umweltschützer Eduardo Pichilingue ist der symbolträchtige Block 43, der den Eingang zum Nationalpark Yasuni markiert, die «Spitze des Extraktivismus» – einer auf Rohstoffexport und Raubbau begründeten Wirtschaft, die weitgehend auf die Weiterverarbeitung der eigenen Ressourcen verzichtet. Pichilingue war selbst Teil der ersten Regierung Correa, um das zu schützen, was er als die «Kronjuwelen» bezeichnet. Aus seiner Sicht hat der frühere Präsident jedoch nach und nach dieselben Leute in sein Team geholt, «die den Ölboom der 1970er Jahre herbeiführten und behaupteten, dass dort die Ressourcen für die Entwicklung des Landes zu finden seien».

«Mutter hat nie mehr Fische gefangen»

Am Ufer des Rio Coca, ein Nebenfluss des Amazonas, spielen Kinder in den neu entstandenen Gräben. Die Erde ist noch feucht, die Kinder versinken darin bis zu den Knöcheln oder Knien, die Kleinsten bis zum Bauch. Hier trat der Fluss am 8. April 2020 über die Ufer und spülte 35 Hektaren Land weg, bevor er sich in sein natürliches Bett zurückzog. Am selben Tag verursachte die Erosion durch die jahrzehntelange Bergbau- und Ölförderungstätigkeit auch den Bruch von zwei Pipelines. Über eine Strecke von 363 Kilometern ergossen sich entlang der Flüsse Coca und Napo 15'000 Barrel Rohöl in die Umwelt und gelangten bis nach Peru.

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Wie die meisten anderen Mitglieder der Kichwa-Gemeinschaft musste auch Cecilia Grefa dem verseuchten Fluss den Rücken kehren. Sie ist nun auf Regenwasser und sporadische Lebensmittellieferungen angewiesen.

Cecilia Grefa kann sich daran erinnern. Die 60-Jährige gehört zur Ethnie der Kichwa, der grössten der 14 sogenannten indigenen Nationalitäten Ecuadors. Sie lebt in einer von 105 Gemeinschaften, die von der Erosion durch die Erdölindustrie betroffen sind. An jenem Tag hätte sie fast ihr Fischernetz verloren. Wegen der Strömung und dem Schutt musste es zu zweit aus dem Wasser gezogen werden. Es triefte von schwarzem Rohöl. «Danach war ich ganz hässlich», sagt sie und reibt sich die Arme, als wären sie noch mit Öl verschmiert. «Ich konnte nicht schlafen, und die Salbe konnte das Brennen auf der Haut nicht lindern.»

Der Regen hat schliesslich die sichtbarsten Ablagerungen an den Ufern weggespült. Doch das Wasser und der Boden sind immer noch belastet. Tochter Verónica sitzt daneben. Sie ist eine derjenigen, die sich wehren. «Mutter hat nie mehr Fische gefangen», sagt sie, als müsste sie sich rechtfertigen. Da die Behörden nichts unternahmen, blockierten etwa 30 Mitglieder der Gemeinschaft Anfang April drei Tage lang die Strasse, auf der die Lastwagen verkehren. Petroecuador versprach schliesslich ein paar Deiche, die mit Pipeline-Rohren gebaut werden sollten. Diese lagern jedoch immer noch im Schatten der Bäume.

Für Verónica ist klar: «Ein Zusammenleben mit der Industrie ist nicht mehr möglich.»

Derweil haben sich die grossen Hoffnungen auf eine Entwicklung durch das «schwarze Gold» angesichts der Verlogenheit der Branche zerschlagen. Obwohl nun die staatliche Petroecuador den Grossteil der Bohrungen betreibt, haben private Konzerne weitgehend die Kontrolle über das Rohöl zurückgewonnen. In den Verträgen über «strategische Allianzen», welche die diversen Unternehmen aneinanderbinden, ist eine ungewöhnliche Klausel zur «freien Verwendung» des gehandelten Rohöls enthalten. Für die Händler versteckt sich der Gewinn in den Details.

Umgeleitete Tanker voller Rohöl

Der grösste Teil des Oriente- und Napo-Rohöls, das rund um Verónicas Dorf gefördert wurde, kam nie in den asiatischen Häfen an, für die es angeblich bestimmt war. Tatsächlich waren es Gunvor und Konsorten, die das Öl ab 2009 in die Hände bekamen und es auf dem peruanischen, chilenischen, panamaischen und vor allem US-amerikanischen Markt mit beträchtlichem Gewinn weiterverkauften.

Das Geschäft läuft sogar noch besser, seitdem der Konkurrent Venezuela zunehmend isoliert ist und die US-Sanktionen Rohöl als wichtigste Devisenquelle des Landes treffen. Ecuadorianisches Rohöl etabliert sich allmählich als qualitätiv gute Alternative zum Öl aus Venezuela. In Zusammenarbeit mit asiatischen Staatsunternehmen steigern Rohstoffhändler ihre Gewinne weiter und sparen sich erst noch den Transport des Erdöls um die halbe Welt.

Schiffsfrachtbriefe und Zollstatistiken bestätigen diesen Trend.

Durch ihre Geschäftsbeziehungen mit den Händlern Gunvor, Castor, Taurus und Core Petroleum profitieren europäische Banken stark von der Ausbeutung des Amazonasgebiets. Sie sind es, die den Kauf des Rohöls finanzieren und während des Transports vom Hafen von Esmeraldas zu den US-Raffinerien von Chevron, ExxonMobil oder Marathon die nötigen Sicherheiten bereitstellen. Im Zeitraum von 2009 bis 2020 haben sie rund 155 Millionen Barrel Erdöl aus dem Amazonasgebiet finanziert, im Wert von circa 10 Milliarden US-Dollar. Unter den sechs wichtigsten Geldgebern finden sich vier in Genf ansässige Banken, wie die beiden US-Organisationen Amazon Watch und Stand.earth letzten August in einem Bericht festhielten: Credit Suisse, BNP Paribas, ING und UBS.

© Amazon Watch / Stand.earth
Schweizer Banken sind hungrig nach Amazonas-Rohöl. Von den sechs grössten Kreditgebern für private Händler sind vier in Genf ansässige Banken oder Niederlassungen. Quelle: Amazon Watch / Stand.earth: «European Banks Financing Trade of Amazon Oil to the U.S.», 2020.

Zudem stellte Investigativjournalist Fernando Villavicencio einen Preisvergleich an: Wie hoch ist der Preis des von Petroecuador verkauften Rohöls aus dem Amazonasgebiet, und wie viel mehr kostet dasselbe Öl, wenn es in einer internationalen Raffinerie ankommt? Denn dort finden echte Ausschreibungen statt und der Preis entspricht somit eher einem wettbewerbsorientierten Markt.

Er kommt zum Schluss, dass dem ecuadorianischen Staat bei US-Raffinerien 3 bis 5 US-Dollar pro Barrel entgehen, und bis zu 7 Dollar in Peru. Das ergibt stolze Summen, wenn man bedenkt, dass in 16 Vorfinanzierungsverträgen 1,3 Milliarden Barrel Napo und Oriente bis 2024 zugesagt wurden. Fernando Villavicencio schätzt den Einnahmeverlust für Ecuador auf gesamthaft etwa 4 Milliarden Dollar (ausgehend von einem Preisunterschied von 3 Dollar pro Barrel).

Er ist nicht der Einzige, der sich Sorgen macht. Bereits im Bericht von Ecuadors Finanzkontrolle von November 2010, der Public Eye vorliegt, wurde für Petroecuador ein Gewinnausfall von 34,5 Millionen US-Dollar veranschlagt, und zwar lediglich für den Vorfinanzierungsvertrag von 2009 mit Petrochina. Der Bericht wies auch darauf hin, dass es letztlich Zwischenhändler wie Taurus Petroleum sind, die das Napo- und Oriente-Rohöl weiterverkaufen. Wie konnte dies geschehen?

Warum haben die ecuadorianischen Beamten nicht reagiert?

Warum haben sie in den späteren Vorfinanzierungsverträgen keinen besseren Ölpreis ausgehandelt?

© Johis Alarcón/Panos

Undurchsichtige Offshore-Konstrukte

Der erste Teil der Antwort findet sich in Panama, und zwar in den 2016 gehackten und veröffentlichten «Panama Papers» der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca. In den Panama Papers finden sich unter anderem zwei Beraterverträge aus dem Jahr 2009 zwischen zwei Firmen unter Kontrolle von Enrique C. und eines seiner Geschäftspartner (Livingston Financial und Eston Trading) sowie Waterway Petroleum, einer Tochtergesellschaft von Gunvor, die ihren Sitz damals auf den Britischen Jungferninseln hatte. Letztere verpflichtet sich darin zur Zahlung von einem Dollar pro geliefertem Barrel Rohöl. Dies führt uns wieder zurück zu unseren Restaurant-Gästen in Miami.

Waterway Petroleum, eine Tochtergesellschaft von Gunvor, leistete Zahlungen an Offshore-Gesellschaften, die von dem Mittelsmann Enrique C. kontrolliert wurden, auf ein von Banvivienda geführtes Konto. Aufgrund der fehlenden Rechtfertigung für diese Zahlungen schloss die panamaische Bank schließlich das Konto.

Diese Art der Provisionsverteilung wiederholte sich insbesondere über von Gunvor kontrollierten Bankkonten in Singapur, wie die US-Justiz feststellte, und zwar «ab ungefähr Januar 2013, um das System von Korruption und Geldwäscherei zu fördern». In der kleinen Welt des Genfer Rohstoffhandels kursieren schon damals Gerüchte (siehe Box unten). Aufgrund fehlender Belege für Geldtransfers hat die panamaische Bank Banvivienda schliesslich das Konto von Eston Trading von sich aus aufgelöst, auf das Waterway Petroleum jeweils das Geld überwies.

Die US-Strafanzeige ist höchst aufschlussreich. Um Beamte von Petroecuador zu überzeugen, für ihr Land unvorteilhafte Verträge aufzusetzen und um vertrauliche Informationen zu erhalten,

soll Gunvor Provisionen an drei ecuadorianische Staatsangestellte gezahlt haben.

Diese sind zwar anonymisiert, aber durch ihre biografischen Beschreibungen hinreichend erkennbar. Laut dem US-amerikanischen Justizministerium wussten «Raymond K[.] und weitere Personen [bei Gunvor], dass diese Zahlungen zumindest teilweise zur Bestechung ecuadorianischer Beamter verwendet werden würden».

Nach unseren Informationen handelt es sich einerseits um Nilson Arias, bekannt unter dem Decknamen «El Gordo», der bis 2017 bei Petroecuador für den internationalen Handel verantwortlich war. Ebenfalls involviert war sein Nachfolger, der 2020 zurückgetreten ist. Ein dritter Beteiligter ist José Agusto Briones, der von 2017 bis 2020 unter anderem Sekretär des Präsidiums der Republik und Minister für Energie und Bergbau in Ecuador war. Letzterer wurde am 14. April in Untersuchungshaft genommen, und am 23. Mai tot in seiner Zelle aufgefunden. Die offizielle Version deutet auf einen Selbstmord hin. Petroecuador setzte Gunvor auf die rote Liste, und forderte die chinesischen Staatsunternehmen auf, dasselbe zu tun.

Unter dem Schein der Fackelrohre von Pacayacu ändern diese Enthüllungen vorerst nichts am Leben von Ana Lucías Familie. Mag der Preis des Amazonas-Rohöls hoch oder tief sein, die Pumpanlagen arbeiten weiter, bis die Quellen versiegen. Während die Public Eye-Fotografin den Töchtern zeigt, wie ihr Fotoapparat funktioniert, wird Ana Lucía gefragt, welche Botschaft sie für die Schweizer Banken und Händler hat, welche die Ölförderung finanzieren und vorantreiben. Ihre Namen sagen ihr nichts, aber etwas möchte sie festhalten: «Wir leben hier, weil wir nirgendwo anders leben können.» 50 Meter entfernt leuchten die beiden Fackelrohre von Ana Lucía die ganze Nacht hindurch weiter.

Konkurrenten mit gleichen Methoden

In Genf sind die Rohstoffhändler zwar Konkurrenten, müssen jedoch teilweise auf dieselben Vermittler*innen zurückgreifen. Public Eye hatte bereits im November 2020 aufgedeckt, dass Gunvor und Vitol mit demselben Pariser Restaurantbesitzer geschäften mussten, um Zahlungen zu verschleiern. Dieser bezeichnete sich selbst als «Strohmann». Andere Mittelsmänner spielen in einer ganz anderen Liga und machen sich in «ihrem» Geschäftszweig unentbehrlich.

Dies scheint auch in Ecuador der Fall zu sein. Nach dem Geständnis eines seiner Manager bekannte sich Vitol im Dezember 2020 vor der amerikanischen Justiz schuldig, insbesondere in einem Fall von Bestechung von Petroecuador-Beamten im Austausch für günstige Rohölverträge. Gefälschte Beraterverträge, Offshore-Firmen und ein korrupter ecuadorianischer Manager, den die US-Justiz nur unter dem Decknamen «El Gordo» erwähnt: Die Parallelen zur Gunvor-Affäre im gleichen Land sind offensichtlich. Und vor allem weisen die Personenbeschreibungen der ecuadorianischen Berater in beiden Affären frappante Ähnlichkeiten auf.

Public Eye Recherchen Rohstoffhandel, das schmutzigste Geschäft der Schweiz