Neuer Bericht: One-Earth Fashion

Das Modesystem benötigt eine radikale Wende. Denn es ist offensichtlich: Die Textil-, Bekleidungs-, Lederwaren- und Schuhfertigung gehören zu den umweltschädlichsten und ungerechtesten Industriebranchen, die auf der weit verbreiteten Ausbeutung billiger Arbeitskräfte und der Ressourcen des Planeten beruhen. Public Eye berichtet darüber seit Jahren. Mit diesem umfassenden Bericht wollen wir einen Blick in die Zukunft werfen und die internationale Debatte über die sozialökologische Transformation voranbringen, indem wir 33 konkrete Ziele für ein gerechtes Modesystem vorschlagen.

Der Bericht soll eine globale Diskussion anstossen, die auch online in einer speziellen Diskussionsreihe «One-Earth Fashion: How do we get there?» von Januar bis April 2025 auf Englisch geführt werden soll.

Die Modeindustrie muss ihre Funktionsweise überarbeiten.

Weniger Ressourcen- und Energieverbrauch, langsamere Produktions- und Konsumzyklen, eine menschenwürdige, sinnhafte Arbeit und eine gerechtere Verteilung des erwirtschafteten Mehrwerts müssen die neuen Modetrends für ein lebensfreundliches Klima und eine gerechte Zukunft auf der Erde werden. Dabei geht es nicht um ein paar kleine Anpassungen hier und da – es geht um den Wandel zu einem neuen Betriebssystem für die Modebranche.

Während es einen breiten Konsens über die allgemeine Richtung zu geben scheint, in die sich die Branche idealerweise bewegen sollte (weniger Treibhausgasemissionen, mehr Kreislaufwirtschaft, mehr nachwachsende Rohstoffe, mehr Fairness, weniger Umweltverschmutzung), besteht keine Einigkeit über die Dimension der Veränderungen, die erforderlich ist, um ein gerechtes Modesystem innerhalb der planetaren Grenzen zu schaffen.

Wir wenden uns an alle, die glauben, dass ein besseres, gerechteres und ökologisch verträglicheres Modesystem möglich ist: an Aktivist*innen in sozialen Bewegungen und NGOs, organisierte Arbeitnehmer*innen und Gewerkschaften, kritische Konsument*innen und prinzipientreue Entscheidungsträger*innen, verantwortungsbewusste Unternehmer*innen und Führungskräfte, engagierte Designer*innen und Forscher*innen sowie die vielen anderen, die bereits die Fäden dieser Transformation verknüpfen oder zu dieser Wende beitragen wollen.

Dieser Bericht bietet Denkanstösse und Handlungsempfehlungen. Im gesamten Bericht finden Sie Hinweise auf konkrete Ideen für eine wirksame Regulierung und erste Schritte, die Firmen unternehmen könnten und sollten. Er formuliert eine positive Vision für den Übergang zu einem Modesystem, das die planetarischen Grenzen respektiert.

Berichtsstruktur

Der Bericht definiert 33 Transformationsziele für 2030 in 12 vorrangigen Transformationsbereichen. Für jeden Bereich skizzieren wir zunächst eine allgemeine Vorstellung der Transformation. Dies bildet die langfristige Vision dessen, wie ein gerechtes Modesystem – innerhalb planetarer Grenzen – in jedem vorrangigen Bereich aussehen sollte. Die vorgeschlagenen Ziele sind spezifische und zeitgebundene Meilensteine, die diese Vision greifbar machen sollen. Sie setzen Massstäbe für die Dimension des Wandels, den wir für 2030 anstreben. 

Hier die Ziele in aller Kürze:

Bericht «One-Earth Fashion»

Der Bericht «One-Earth Fashion: 33 Transformationsziele für ein gerechtes Modesystem innerhalb der planetaren Grenzen» (2024) ist in Englisch erhältlich. Es gibt eine Zusammenfassung in Deutsch und Französisch.