Der Namenswechsel im Kontext
In der 1968 verabschiedeten «Erklärung von Bern» bekannte sich eine visionäre Gruppe politisch und theologisch engagierter Menschen zu einer «solidarischen Entwicklung» und den dafür «notwendigen politischen Umstellungen». In den 48 darauf folgenden Jahren erwuchs daraus die gleichnamige Organisation «Erklärung von Bern», die 2016 von über 29'000 Menschen getragen wird. Auf dieser breiten Basis setzt sie sich in der Schweiz für eine gerechtere Welt ein. Um noch mehr bewirken zu können, muss aber auch die «Erklärung von Bern» mit der Zeit gehen. In der Internet-Ära sind einfache, einheitliche und selbsterklärende Markennamen entscheidend für den Kommunikationserfolg. Und der wiederum ist mehr denn je Voraussetzung für den Einfluss auf EntscheidungsträgerInnen, BürgerInnen und Medien.
Aufgrund der Sprachdifferenzierung der Marke kommunizierte die Erklärung von Bern mit vier verschiedenen Namen auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch:
Neues Kleid, alte Werte
Natürlich hingen wir alle am Namen «Erklärung von Bern». Doch das Team, die Geschäftsleitung und der Vorstand waren überzeugt, dass die Vorteile einer Namensänderung deutlich überwiegen. «Erklärung von Bern» war zu lang, sagte nichts über unsere Arbeit aus, ist erklärungsbedürftig und machte es uns schwer, in den verschiedenen Sprachregionen als eine Organisation wahrgenommen zu werden. Langjährige Mitglieder wussten natürlich, wofür der Name stand. Viele junge Menschen hingegen hatten zur Geschichte des Namens keinen Bezug. Genau sie brauchen wir aber, damit unsere Stimme auch in den nächsten 48 Jahre Gewicht hat.
Bei eingehender Prüfung von über 100 Namensideen gelangten wir zu nur einem wirklich zutreffenden neuen Namen: Public Eye. Vor 15 Jahren von uns als WEF-Gegenveranstaltung «Public Eye on Davos» initiiert, steht dieser Name für eine von der jüngeren Public Eye-Geschichte untrennbare Erfolgsstory. Und er steht auch für unsere Kernaktivität: Im Auftrag der Öffentlichkeit und besonders unserer Mitglieder schauen wir Wirtschaft und Politik auf die Finger, sorgen für mehr Transparenz und pochen auf die Einhaltung der Menschenrechte. Als «Public Eye» wollen wir noch mehr erreichen und von der Schweiz aus die Menschenrechte weltweit stärken.
Susanne Rudolf, unsere Expertin für Marketing und Fundraising, nimmt im Interview mit dem Katholischen Mediendienst (kath.ch) Stellung zum Namenswechsel.
Ein historischer Moment
Die Mitgliederversammlung vom 21. Mai 2016 beschloss in einem historischen Moment auf Antrag des Vorstandes, den Namen von «Erklärung von Bern» in «Public Eye» zu ändern - für dieses Vertrauen sind Vorstand und Team sehr dankbar! Mit dem Namenswechsel agieren wir ab jetzt zwar als «Public Eye», unsere Ziele und Methoden ändern sich jedoch nicht. Wir arbeiten auch im neuen Kleid auf Basis bewährter Werte weiter – mit der gewohnten Themenbreite und unserer spezifischen Tiefenschärfe. Wir sind überzeugt davon, dass wir das Erbe des Manifests von 1968 mit dem neuem Auftritt erfolgreich in die Zukunft tragen.
Wir verlieren den Begriff «Erklärung» ausserdem nicht ganz. In den Statuten lautet der offizielle Name «Public Eye – Verein auf der Grundlage der Erklärung von Bern». Das Ursprungsmanifest bleibt also die DNA der Organisation. Zudem wird während einer längeren Übergangsphase der historische Name auch noch im neuen Logo mitgetragen.
Weiterführende Informationen / Feedback
- Erklärung von Bern – Ursprünglicher Text von 1968
- «Erklärung von Bern – eine Marke verschwindet» – Tages-Anzeiger vom 8.4.2016
Uns ist bewusst, dass der Namenswechsel auch ein Abschied ist. Teilen Sie uns Ihre Gedanken dazu mit - schreiben Sie uns eine Mail an: kontakt[at]publiceye.ch.