Volksschule (Sek I)
Verbindungen zum Lehrplan:
Fächerübergreifende Themen unter der Leitidee Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE):
- Politik, Demokratie und Menschenrechte
- Globale Entwicklung und Frieden
- Wirtschaft und Konsum
WAH.1.3: Die Schüler*innen können die Produktion von Gütern und Dienstleistungen vergleichen und beurteilen.
WAH 2.2: Die Schüler*innen können die Bedeutung des Handels für die Verfügbarkeit von Gütern erklären.
WAH 3.2: Die Schüler*innen können Folgen des Konsums analysieren.
WAH 3.3: Die Schüler*innen können kriterien- und situationsorientierte Konsumentscheidungen finden.
RZG 3.2: Die Schüler*innen können wirtschaftliche Prozesse und die Globalisierung untersuchen.
TTG 3.B.1: Die Schüler*innen können bei Kauf und Nutzung von Produkten ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Zusammenhänge erkennen.
Modul A: Einführung in die Bekleidungsindustrie
Kleider stellen gerade für Jugendliche einen wesentlichen Teil ihrer Identität dar. Bevor die Kleider in den Kleiderläden landen, haben sie in der Regel eine lange Reise hinter sich.
Mögliche Fragestellungen:
- Welche Funktion erfüllen Kleider?
- Wie ist die Kleiderproduktion global verteilt?
- Welche Probleme bei der Herstellung von Kleidern entstehen?
- Welche Rolle spielen wir Konsument*innen dabei, welche Rolle können wir über unser Konsumverhalten hinaus spielen (persönliches Engagement, politisch aktiv werden)?
Weitere Informationen
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Ideen
- Hausaufgabe: Eigenen Kleiderschrank durchforsten und notieren, woher die Kleidungsstücke stammen («Made-in-Etiketten»).
- Die drei häufigsten Exportländer auf einer Weltkarte markieren. Vorwissen zu Produktionsweg eines Kleidungsstücks abholen.
- Reportagen oder Medienberichte zu den Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie sammeln und in der Klasse lesen.
- Exemplarisch den Produktionsweg eines T-Shirts thematisieren.
- Reflexion zum eigenen Kaufverhalten sowie persönliches Engagement (vgl. dazu Diskussionsfragen sowie Kassensturz-Bericht in «Materialien»)
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Materialien
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Weiterführende Informationen
- Magazin «Auf den Spuren eines Zara Hoodies»
- Flyer (zum gratis bestellen) «Was steckt in diesem T-Shirt?»
- TV-Beitrag auf Kassensturz: «Etikettenschwindel mit Bio-Baumwolle»
- Webdossier: «Informationsquellen zu fairer Mode»
- Plakatserie zu fairer Mode «Fight For Fair Fashion»
Modul B: Arbeit und Einkommen in der Bekleidungsindustrie
Lange Arbeitstage und ein Lohn, der nicht zum Leben reicht: Das ist der Alltag für die meisten der rund 30 Mio. Näher*innen, welche in den Textilfabriken weltweit arbeiten. Der gesetzliche Mindestlohn ist in der Bekleidungsindustrie so tief, dass vielen Fabrikangestellten nicht einmal genügend Geld für eine ausreichende Ernährung und Gesundheitsversorgung für sich und ihre Familie bleibt.
Mögliche Fragestellungen:
- Wer sind die Gewinner*innen und die Verliererer*innen der globalen Bekleidungsindustrie?
- Wie sieht der Alltag der Näher*innen aus?
- Warum sind die Löhne so niedrig?
- Wie kann ich als Konsument*in - aber auch über das eigene Konsumverhalten hinaus als engagierter Mensch - handeln?
Weitere Informationen
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Ideen
- Unterschied zwischen Mindestlohn und Existenzlohn thematisieren, Vergleich mit Kosten von Produkten des alltäglichen Gebrauchs.
- Was hat das mit mir zu tun? Reflexion der eigenen Rolle als Konsumentin oder Konsument, aber auch darüber hinaus als politisch engagierter Mensch.
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Materialien
- Arbeitsblatt «Reflexion und Diskussion» zur eigenen Rolle als Konsumentin, Handlungsoptionen darüber hinaus entwickeln.
- Hintergrundinformationen für die Lehrkraft
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Weiterführende Informationen
- Fachbericht «Firmencheck 2019»
- Flyer (zum gratis bestellen) «Was steckt in diesem T-Shirt?»
- Public Eye Magazin (zum gratis bestellen) «Ausbeutung passt mir nicht»
- Plakatreihe «Starke Frauen»
- Plakatserie zu fairer Mode «Fight For Fair Fashion»
- Firmen-Datenbank: «Crowd-Research»
- Webdossier: «Tipps zur Kommunikation mit Modefirmen»
- Webdossier: «Fakten und Mythen rund um die Arbeitsbedingungen im Textilsektor»
- Webdossier: «Ausreden der Modefirmen»
Modul C: Kritischer Konsum
Der individuelle Konsum hat quer über den Globus gesehen einen sehr hohen Stellenwert: ob als Freizeitbeschäftigung, als Repräsentation des sozialen Statuses oder als Lösung für Probleme in der globalen Lieferkette. Doch viele mit Konsum zusammenhängende Probleme sind strukturell und verlangen nach systemischen Lösungen. Es braucht bessere Gesetze und Regulierung; die Verantwortung kann nicht allein bei den Konsumierenden liegen. Dennoch hat individuelles Konsumverhalten einen Einfluss und Sie können mit bewusstem Konsum einen Unterschied machen.
Mögliche Fragestellungen:
- Was bedeutet es, wenn Firmen sagen, ihre Kleider seien «fair» oder «ethisch» produziert?
- Wie kann man als Konsument*in, aber auch als kritisch denkender Mensch das Verhalten einer Firma beurteilen?
- Welches Ziel haben Firmen mit ihrem Marketing und wie kann ich dieses kritisch beurteilen?
Weitere Informationen
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Ideen
- Schülerinnen und Schüler listen ihre bevorzugten Kleidergeschäfte/-marken auf. Diskussion: Was denkst du, welche dieser Firmen sagt etwas über Existenzlohn auf ihrer Webseite, veröffentlicht Informationen zu Löhnen oder Zulieferfabriken? Wo könnte man Informationen dazu finden? Daraufhin die Firmen in der Crowd-Research-Datenbank von Public Eye suchen, Frage beantworten.
- Gemeinsam eine Crowd Research zu einer oder mehreren Fragestellungen rund um «faire Produktion» durchführen (vgl. dazu auch das Dokument «Wichtige Begriffe»).
- Bereits entwickelte Handlungsoptionen (vgl. «Arbeit und Einkommen in der Bekleidungsindustrie») ergänzen mit neuen Ideen.
- Thematisierung der Diskrepanz zwischen Marketing und dem effektiven Engagement von Firmen (vgl. dazu Kampagnenfilm «Schön! Färber!»): Werbung muss kritisch hinterfragt werden.
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Materialien
- Hintergrundinformationen für die Lehrkraft
- Arbeitsblatt «Wichtige Begriffe» (für Crowd Research)
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Weiterführende Informationen
- Flyer (zum gratis bestellen): «Was steckt in diesem T-Shirt?»
- Fachbericht: «Firmencheck 2019»
- Firmen-Datenbank Crowd-Research: «Wie transparent sind Modefirmen bei Löhnen in ihrer Lieferkette?»
- Webdossier: «Bewusstes und kritisches Konsumverhalten»
- Webdossier: «Tipps zur Kommunikation mit Modefirmen»
- Blogbeitrag: «H&M: Nachhaltig, Nachhaltiger, am Nachhaltigsten»
- Kampagnenfilm: «Schön! Färber!»
- Plakatserie zu fairer Mode «Fight For Fair Fashion»